Immer Ärger mit der GEMA
Viele unserer Artikel sind unter Verwendung von Youtube-Videos aufgebaut. Nachdem sich die deutsche GEMA und Youtube nicht auf eine Verlängerung ihrer Verträge einigen konnten, kann dies dazu führen, dass im Moment einige der Musikvideos nicht mehr abrufbar sind. Das ist ziemlich ärgerlich, aber nicht zu ändern.
Bereits vor Wochen hat Fabchannel aufgegeben, der Live-Konzerte in guter Qualität kostenlos angeboten hat. Wir hatten in einigen Beiträgen Künstler und deren Konzerte vorgestellt. Jetzt fällt zudem Youtube aus. Es scheint so, dass Verwertungsgesellschaften und Musikindustrie noch immer nichts aus den Entwicklungen der letzten Jahre gelernt haben. In Zeiten der wirtschaftlichen Rezession wird das aber ihre Einnahmen nicht erhöhen. Dafür wird es für junge ambitionierte Künstler schwieriger, sich auf dem Markt durchzusetzen.
OskarMaria, 01.April 2009
Dass Filmmusik nicht immer orchestral eingespielt werden muss, ist spätestens seit dem Film Fight Club bewiesen. Im Film selbst wird ein schizophrener, von Schlaflosigkeit geplagter Charakter porträtiert. Jemand, der mit sich selbst redet, in sich selber das sucht, was er so gerne gewesen wäre. Geigen und klassisches Filmmusikarrangement hätten wohl nicht ausgereicht, um den Zustand von Jack (Edward Norton, Brad Pitt) musikalisch zu untermalen.
Ein heißer Tag, Schweißperlen stehen auf meiner Stirn und kaum hätte ich gedacht, dass mir an diesem bescheidenen Tag noch ein Höhepunkt begegnen könnte. Und doch war es so, nämlich genau dann, als ein Arbeitskollege ein Lied spielte, welches ich glaubte zu kennen, aber irgendwie konnte ich es nicht wirklich zuordnen. Mein Musikverständnis schrie geradezu nach Metallica, aber seit wann benutzen die Synthesizer? Mein Kollege kam mir dann mit einer Erklärung zur Hilfe und erläuterte mir, dass es nicht Metallica sondern vielmehr Die Krupps waren, die den Synthies derart fette Klänge entlockten.
1977/78 gründeten die Schauspieler Dan Aykroyd und John Belushi die Showband "The Blues Brothers". Die beiden arbeiteten in den siebziger Jahren auf kleinen Bühnen, versuchten sich als Komödianten und traten mehrmals in der populären TV Show "Saturday Night Live" (In der auch der Film "Wayne's World" entstand) auf. In den kleinen Bars rund um die nordamerikanischen Seen entwickelten sie ein Konzept für eine Band, die auf dem Blues eines Muddy Waters oder Howlin' Wolf aufbaute und integrierten darin den fetzenden Bläsersound der Stax - Soul Zeiten. Dan nannte sich von nun an Elwood und John Joliet Jake Blues - Die Blues 'Brothers waren geboren.
Bevor man überhaupt wusste was sich hinter dem Ausdruck "Wold Music" verstecke, spielte Carlos Santana diese Art von Musik. Seit mehr als 30 Jahren vermischt er Herz ergreifenden Blues mit feurigen Rock Riffs und sinnlichen afrokubanischen Rhythmen. Dazu kommt noch unvergesslicher Gitarrenstil, der seinen Sound einmalig und unverwechselbar macht. Foto: Falkenauge
Shadow Gallery waren immer irgendwie ein Geheimtipp, obwohl doch relativ bekannt. Es ist eben nicht jedermanns Sache, sich mittels Musik Geschichten erzählen zu lassen, die teilweise mehr als eine Viertelstunde in Anspruch nehmen. Wer sich aber in die Welt von Shadow Gallery traut, der findet ein wunderschöne Welt, in der sich Gefühle zum Greifen herausentwickeln. Allein die Instrumentierung ist mehr als "nur" Rock oder Metal.
Im zarten Alter von dreizehn Jahren fanden sich Matthew Bellamy, Dominic Howard und Chris Wolstenholme zusammen, um über ein Ticket aus der langweiligen Stadt Teignmouth nach zu sinnieren. Dabei kam man auf die Musik, die ihre Wünsche auch erfüllen sollte. Als Twens gelang es ihnen dann, weltweit unter die Haube von tollen Labels, wie Mushroom (England, Irland, Australien), Maverick (USA, Canada), Naive Records (Frankreich) und in unserem Sprachraum Motor Music (Deutschland, Russland und Ostblock) zu kommen.
Nortec, das Kollektiv von mehreren Musikern, hat mit dem eigenwilligen Crossover von Techno und mexikanischer Polka eine kleine Revolution ausgelöst. Fussible (Pepe Mogt), Bostich (Ramon Amezcua), Clorofila (Jorge Verdín), Hiperboreal (Pedro Gabriel Beas), Panoptica, Terrestre und PlanktonMan sind die Macher. Sogar internationale Labels fragen an. Den Platz im Herzen Mexico Citys, den Zócalo, haben sie bereits zweimal mit bis zu 60.000 beglückten Ravern gefüllt.
Life of Agony - Zorn, Wut und harter Sound. Das ist genau das, was Keith Caputo in diesem Album nicht verwirklicht hat. Statt dessen grapschte er sich seine Akustikgitarre, um damit den Drogentod seiner Mutter und vieles mehr zu verarbeiten. In wunderschönen, meist melancholischen Melodien lässt uns Keith Caputo teilhaben an dem, was er erlebt hat. Interessanterweise wirkt er dabei selbstbewusster, als das früher der Fall gewesen sein mag.
The Vienna Sound - von Richard Dorfmeister ursprünglich mit einem Remix gepusht, schlugen die Sofa Surfers einen Weg ein, der so nicht geplant gewesen war. 1997 debutierten die vier Wiener Wolfgang Frisch, Markus Kienzl, Michael Holzgruber und Wolfgang Schloegl mit ihrem Album Transit, die darauf folgende Tour löste wahre Begeisterungswellen in der europäischen Dub-Szene aus. Unter anderem die Singleauskoppelungen aus diesem Album, Stücke wie Sofa Rockers veranlassten Weltstars wie Skunk Anansie und Cornershop dazu, Remixe in Auftrag zu geben.
Aus Deutschland steuerte unter anderem die Jazzkantine einen derartigen Auftrag bei - Cold as Ice. 1999 veröffentlichten die Sofa Surfers dann ihr zweites Album - Cargo. Mehr als bisher kamen Breakbeats bei zugleich minimalistischen Melodien zum Einsatz. Im Live-Einsatz haben sie sich aber stets nicht nur auf den Computer verlassen, sondern immer Live-Musiker engagiert, um ihre Stücke noch bunter zu gestalten, mit Erfolg.
Für das nachfolgende Album haben die Sofa Surfers den Spieß aber umgedreht. Statt selber zu Remixen, haben sie sich jegliche Remixe ihrer Stücke von anderen Künstlern besorgt und neu überarbeitet. Herausgekommen ist die Scheibe mit dem Namen Constructions. Die Beteiligtenliste liest sich fast wie ein 'Who-is-Who' in der Dubszene. Bedeutende Persönlichkeiten wie Howie B., Mad Professor, Demon Flowers, Mum, Richard Dorfmeister, Spectre und viele andere finden sich in den Stücken von den Sofa Surfern zusammen.
Am 22. April 2002 ist ein weiteres Werk - diesmal mit dem Namen Encounters - erschienen. In diesem mischen die Surfer weniger metallische Elemnte, dafür umso mehr Raggae, Anleihen von HipHop und auch mal wieder zwischendurch Breakbeats. Wer dieses Album als ganzes betrachtet, wird von gewaltigen Beats überrollt, und das, schwer zu glauben, im Dub-Gewand verpackt. Ein sehr empfehlenswertes Werk.
Diskographie
Samstag morgen, die Eltern schlafen. Früh sind die Kinder schon aufgestanden um sich dem allwöchtentlich Kinderprogramm in Pro7 hinzugeben. Und dann kommt er, der Cartoon-Teaser der mit einem passenden Track von Pizzicato Five untermalt ist. Trailer Music, um genau zu sein, heißt das Stück aus dem Album Happy End of the World, welches es so in die Köpfe der Kinder geschafft hat. Auch weitere Arbeiten von Mastermind Yasuharu Konishi, zusammen mit seinen Mitstreitern, klingen derart fröhlich, bunt und cartoonmäßig.
Da Pizzicato Five sehr viel mit Samples arbeiten, sind sie eigentlich jedem Musikstil gegenüber offen, solange man sich daraus brauchbare Soundbruchstücke bauen kann. Die vermischt mit Drummachines zu neuen Klanglinien zusammengefügt werden. Nicht zu vergessen auch die Gesangspassagen, die manchmal von Nomiya Maki zu den Tracks gesungen werden. Selten hat sich eine Band so vielseitig gezeigt, wie es Pizzicato Five praktizieren.
War das erwähnte Album von 1997 ziemlich Drum'n'Bass orientiert, so drehten sich die Produktionen danach mehr in Richtung ruhiger, Moll-dominierter Musiken, danach wiederum widmeten sie sich dem fröhlicheren Cartoon-Stil, teilweise erkennt man auch Rock-Elemente, aber eben auch diese typischen Fünfzigerjahre-Passagen, wie man sie sonst nur in Schwarzweißfilmen kennt. Innovativ, melodiös und nie um ungewöhnliche Sets verlegen, konnten Pizzicato Five - auch in den USA - schon jede Menge Alben releasen.
Diskographie:
Hip Hop. Soul? Chill out. Irgendwie alles eigentlich, aber doch wieder ganz was eigenes - das ist das, was George Evelyn, kreativer Kopf hinter Nightmares on Wax, so produziert. 1991 debutierte Nightmares on Wax mit seinem Album "A Word of Science" - mit mäßigem Erfolg. Woran das gelegen sein mag, ist schwer zu sagen, jedenfalls kann es nicht der Sound gewesen sein.
Ende der fünfziger Jahre bewegte sich das Repertoire der Jazzgrößen auf einem Niveau, das vor allem bezüglich des harmonischen Grundgesrüsts kaum noch Spielraum aufwies. Mit immer komplizierteren Harmoniefolgen forderten sie ihr improvisatorisches Talent und ihren musikalischen Intellekt heraus. Eines der bekanntesten Beispiele ist die Coltrane-Komposition "Giant Steps", aufgenommen 1959, die auf dermaßen vertrackten Harmoniefolgen basiert, dass selbst erfahrene Musiker kaum in der Lage sind, halbwegs passabel darüber zu improvisieren. (Zeichnung: furibond)
OskarMaria lebt und arbeitet in Frankfurt - hier mit Sohnemann. Wenn freie Zeit fürs Internet bleibt, dann gibt es hier neue Beiträge. Lieblingszitat: "Von den Dreien, Staat, Regierung und Ich - bin ich der stärkste. Das merkt euch!" (Ret Marut aka B. Traven im Ziegelbrenner)
Nachtrag: OskarMaria das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. "Verbrennt mich!" schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, "nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!" Schließlich floh er in die USA - dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Jetzt kann man sich auch bei Amazon mit mp3-Musik eindecken. Die Titel sind mit 256 kBit/s kodiert, angeblich hält das Internet-Versandhaus über fünf Millionen Stücke vorrätig. Will man einzelne Titel herunterladen, dann geht das ohne extra Software. Doch für ganze Alben muss man den Amazon-Downloader installieren. Auch hier wird der Verbraucher wieder unnötig gegängelt.
Angeblich gäbe es im Moment 2000 Alben zum Einführungs-Sonderpreis für unter fünf Euro, doch im Gegensatz zu Saturn konnte der Autor keine finden, die seinem Musikgeschmack entsprechen. Selbst olle Kamellen sind deutlich teurer.
Keine Ahnung wie sich die mp3-Preisgestaltung im Einzelnen gestaltet: Fast 10 Euro für ein Album, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat, sind ein deutlich überhöhter Preis. Da die Distribution via Internet fast nichts kostet, wird die Beute wahrscheinlich hauptsächlich zwischen Händler und Plattenfirma verteilt. Es wäre interessant zu wissen, wie viel davon bei den beteiligten Künstlern ankommt.
Der Lernprozess im Musikbusiness scheint noch nicht abgeschlossen.
OskarMaria, 01.05.2009
Lhasa de Sela, musikalische Grenzgängerin zwischen Mexiko und Kanada, arbeitet an einem neuen Album. Das teilt zumindest ihre Webseite mit, die ansonsten aber kaum etwas inhaltlich zu bieten hat. Das Album soll am 21. April 2009 in Europa erscheinen, mehr Informationen dazu gibt es aber nicht. Als kleine Kostprobe wird allerdings eine Singleauskopplung angeboten, die musikalisch gesehen, Altbekanntes von der Sängerin bietet, die wir aber trotzdem unseren Lesern nicht vorenthalten wollen:
Oskarmaria, 24.03.2009
Im Internetshop der Kaufhauskette Saturn gibt es bis Ende März Sonderangebote. Alben können für fünf Euros als mp3 ganz ohne Kopierschutz und lästige Zwangssoftware heruntergeladen werden. Der Autor hat den Download-Laden gerade mal getestet. Tatsächlich finden sich auch seltene Titel im Angebot, die es als CDs nicht mehr gibt. Man muss sich registrieren, kann dann per Kreditkarte oder per Lastschrift bezahlen. Nach der Kasse bekommt man einen Link zum Download, den man bis zu drei Mal wiederholen kann. Beim Autor gab es Schwierigkeiten. Die ersten beiden Downloads blieben alle hängen, erst beim Dritten klappte es. Die Geschwindigkeit war allerdings dürftig - immer wieder stockte das Herunterladen und setzte sich erst nach längeren Pausen wieder fort.
OskarMaria, 13. März 2009
Die professionell mitgeschnittenen Konzerte von Fabchannel waren wohl den Musiklabels ein Dorn im Auge. Nach Angaben von Justin Kniest von Fabchannel, hätten immer mehr Labels die Veröffentlichung verboten. So dass für Fabchannel kaum noch interessante Mitschnitte übrig blieben. Doch der Autor vernutet, dass es sicher auch andere kommerzielle Hintergründe gibt, denn Fabchannel lag kein stimmiges Geschäftsmodell zugrunde und hatte wohl auch keinen potenten Investor im Hintergrund.
OskarMaria, 06.03.2009
Grooveshark ist ein neues Musik-Webangebot, das sich gut als Alternative zu youtube benutzen lässt - eben ohne bewegte Bilder. Der Dienst hält ein breites Angebot an Musikstücken bereit. Bei einem kurzen Test wurde der Autor in drei von vier Fällen auch fündig. Ist man dort registriert, kann man die ausgewählten Songs zu Playlisten zusammenfassen und über das Internet auf den heimischen Rechner streamen. Die Qualität ist ordentlich - immerhin bekommt man die Daten mit 192 kbit kodiert. Mit einem Applet lassen sich die Songs auch auf der eigenen Webseite einbinden. Mal sehen, wie lange das Angebot bestehen bleibt. Tatsache ist allerdings, dass man inzwischen fast jedwede Musik legal und kostenlos via Internet beziehen kann.
OskarMaria, 05. Februar 2009.