Immer Ärger mit der GEMA
Viele unserer Artikel sind unter Verwendung von Youtube-Videos aufgebaut. Nachdem sich die deutsche GEMA und Youtube nicht auf eine Verlängerung ihrer Verträge einigen konnten, kann dies dazu führen, dass im Moment einige der Musikvideos nicht mehr abrufbar sind. Das ist ziemlich ärgerlich, aber nicht zu ändern.
Bereits vor Wochen hat Fabchannel aufgegeben, der Live-Konzerte in guter Qualität kostenlos angeboten hat. Wir hatten in einigen Beiträgen Künstler und deren Konzerte vorgestellt. Jetzt fällt zudem Youtube aus. Es scheint so, dass Verwertungsgesellschaften und Musikindustrie noch immer nichts aus den Entwicklungen der letzten Jahre gelernt haben. In Zeiten der wirtschaftlichen Rezession wird das aber ihre Einnahmen nicht erhöhen. Dafür wird es für junge ambitionierte Künstler schwieriger, sich auf dem Markt durchzusetzen.
OskarMaria, 01.April 2009
B.B. King ist einer der versiertesten und stilbildendsten Bluesmusiker überhaupt. Sein Einfluss auf besonders die jungen britischen Blues- und Rockgitarristen der 60er Jahre ist nicht zu unterschätzen. Seine Songs wie z.B. "How Blue Can You Get", "Everyday I Have The Blues" und "The Thrill Is Gone" sind längst zu Blues-Klassikern geworden. Riley B. King wurde am 16. September 1925 auf einer Baumwollplantage in Itta Bene, Mississippi, in der Nähe der Stadt Indianola, geboren. In seiner Jugend spielte er für ein paar Cents an Straßenecken, bis er 1947 mit seiner Gitarre und ein paar Dollars in der Tasche nach Memphis, Tennessee, trampte, um dort seine musikalische Karriere zu starten.
Außerhalb der USA faßte der Jazz vor allem in Frankreich Fuß. Hier war man dank der Nightclub- und Cabaret-Tradition, sowie einer gewissen Rassentoleranz, der frechen neuen Musik gegenüber viel aufgeschlossener als etwa im engstirnigen Großbritannien. Eine Gruppe von Jazzfans gründete 1932 unter dem Vorsitz des Schriftstellers und Kritiker Hugues Panassie Europas ersten Jazzclub, den Hot Club de France. Zu Anfang redete man nur und hörte Schallplatten, doch 1934 gründete der Club sein eigenes Jazzquintett. Einer der drei Gitarristen war Django Reinhardt (1910 - 1953 ), der Violinist war Stephan Grappelli ( 1908 -1997).
Son House war einer der ursprünglichsten Interpreten des Delta Blues, der in den 20er Jahren in den Südstaaten seine Blütezeit hatte. Auch wenn Son House ein Zeitgenosse des legendären Delta-Blues-Interpreten Charlie Patton war, war sein Einfluß wesentlich weitreichender. Er beeinflußte Robert Johnson, Muddy Waters und später eine ganz neue Generation von Blues- und Folk-Musikern, die Son House Mitte der 60er Jahre wiederentdeckten.
Hatte Armstrong den Jazz von der Unterhaltungsmusik zur Kunstform erhoben, so machte Charlie "Bird" Parker ( 1920 - 1955 ) ihn zur Sache der Avantgarde. Für den Jazzkritiker ( und Dichter) Philip Larkin gehörte Parker mit Ezra Pound und Pablo Picasso zu den Hohenpriestern der Moderne mit seiner höchst unschönen Musik, die sich in 50 Jahren " von Lacaux zu Jackson Pollock " bewegt hatte.
Parker spielte mit allen großen Bop - Musikern wie Trompeter Dizzy Gillespie ( 1917 - 1993 ), Bassist Charles Mingus ( 1922 - 1979 ) sowie den Pianisten Thelonious Monk ( 1917 - 1982 ) und Bud Powell ( 1924 - 1966 ). Eines der wichtigsten Quintette entstand mit dem jungen Miles Davis ( 1926 - 1991 ) an der Trompete, dem Schlagzeuger Max Roch ( geb. 1925 ), einem Schüler von Kenny Clarke, der die Musik mit ungestümer Polyrhythmik vorantrieb, dem Pianisten Duke Jordan ( geb. 1922 ), der sich Bud Powells Bop-Techniken angeeignet hatte, und dem Bassisten Tommy Potter ( 1918 - 1988 ). J.J. Johnson ( geb. 1924 ) zeigte, daß selbst die behäbige Posaune mit den Anforderungen des schnellen Bop fertig werden konnte.
Was Louis Armstrong für die Trompete und Sidney Bechet für das Sopransaxophon leisteten, das leistete Coleman Hawkins (1904-1969) für das Tenorsaxophon. Vorgänger besaß er im Grunde keine, denn im frühen Jazz hörte man das "plumpe" Tenorsaxophon neben den geschmeidigen Klarinetten und den strahlenden Trompeten nur selten. Doch nach Hawkins bestimmte es wie kein anderes Instrument den Jazzsound, für die meisten ist sein emotionaler, majestätischer Klang sogar gleichbedeutend mit Jazz.
Leicht vorzustellen ist,dass die zuständigen Damen und Herren bei der Namensvergebung einen Organgen - oder Bananensaft getrunken haben. Blau sind diese beiden zwar nicht, aber genauso süß und erfrischend wie die komplette CD. Also wieder eine neue CD aus dem bekannten Blue Note Haus, von dem man schon einiges an guter Jazzmusik gewöhnt ist. Dass dieses Haus aber richtig lustige Musik für lustige Leute machen kann, ist auch nicht neu, schließlich befinden wir uns in Runde drei. Empfehlenswert trotzdem, oder gerade deswegen. Sommerlich leicht, träumerisch gut, frisch geduscht und vor Liebe zum Leben sprudelnd kommt dieser Orangesaft nun daher und tut gut wie eh und je. Man möchte direkt reinspringen, in die fröhlichen Trompeten von diversen Künstlern und geniessen diese Stimmen der temperamentvollen Frauen. Ja, geniessen möchte man die kompakte Scheibe von vorne bis hinten und dann nochmal irgendwie andersrum.
Der Jazz hat es nicht leicht in diesen bequemen Zeiten. Die Menschen haben sich immer mehr daran gewöhnt, alles schnell und problemlos zu bekommen ( ich erwähne hier absichtlich nicht Soulseek oder andere Sharingtools ). Es gibt Fast-Food-Restaurants, Auto-Inspektionen in zehn Minuten, und die Bilder vom letzten Sommerurlaub sind in eine Stunde fertig.rnAuch bei der Musik möchten sich die Menschen nicht allzusehr anstrengen, sie halten sich an das, was im Radio gespielt wird. Leider ist es so, dass dort nur noch Musik für das breite Publikum läuft. Einfache Melodien, hämmernder Beat und sinnlose Texte sind schon beinah ein Garant für einen Hit.
Thelonious Monk (1917 - 1982 ) - oder Melodious Thunk, wie ihn seine Frau nannte - ist ein Name, der Wunder wirkt, und ein Mann, dem man zuhören muß.
Der südafrikanischer Pianist, Bandleader und Komponist Dollar Brand wurde 1934 in Kapstadt geboren. In den späten 60er Jahren nach seiner Konversion zum Islam nannte er sich Abdullah Ibrahim. Als Pionier der Weltmusik, als beredter Aktivist gegen Apartheit und für Demokratie in Südafrika und als Förderer afrikanischer Spiritualität wusste er afrikanische Rhythmik, arabische Einflüsse, englische Kirchenmusiktradition und europäische Musik der Romantik zu einer unverwechselbaren und sehr persönlichen Stilmischung in seiner Musik, dem Jazz, zu verschmelzen.
Plaid - die aus der ruhmreichen Band Black Dog hervorgingen, legen ein Album vor, das erwachsener als deren Debut, trotzdem aber kindlich klingt. Denn Techno muss nicht düster sein. Mit den witzigen Synthesizerlines und den interessanten Beats abseits der quadratischen Dancefloortreter überzeugen plaid vor allem durch die Stimmigkeit des Konzeptes von Rest Proof Clockwork. Man könnte sich zur Musik auf dieser Scheibe wohl am ehesten eine bunte Welt mit viel Kaugummi vorstellen - das Cover ist zumindest nicht weit davon entfernt. Besonders der Opener Schackbu, das verspielte Dang Spot und das südländisch anmutende Pino Pomo machen die CD zum Glanzstück im Elektronikbrei.
Waren die Tracks vom Vorgänger-Album noch wütig und hetzten von einem Break zum nächsten, so wirkt dieses Album ganz anders. Melancholischer, ruhiger und zugleich hoffnunslos erscheint einem die Welt, wenn er sie untermalen von den spärlich gesetzten melodischen Elementen von Autechres Album Tri Repetae wahrnimmt. Ein seltsames Gefüge aus Beats, die entfernt an Techno erinnern hinterlassen ein Unbehagen, das man so selten erlebt hat. Allein schon der erste Track auf der CD läßt erkennen, dass es sich bei diesem Album nicht um ein "Straight-Forward"-Werk handelt. Und genau dieser Ersteindruck bestätigt sich nach wiederholtem Anhören. Man erkennt immer mehr die Tiefe, die in den einzelnen Stücken steckt, muss sich aber viel Zeit nehmen, um das gesamte Geschehen in vollem Umfang wahrnehmen zu können. Auf jeden Fall ein hörenswertes Album - wenn man gefühlvoll düstere Elektronik verträgt.
Fatboy Slim in seinem Element. In der Bigbeat Boutique in Brighton lässt er bestimmt nichts anbrennen und heizt den Leuten gleichzeitig ordentlich ein. Und das mit allem, was am Dancefloor Rang und Namen hat. Darunter Tracks von DJ Tonka, den Jungle Brothers und nicht zuletzt vom Altmeister selbst, wenn er mit Track Nummer acht Michael Jackson kritisiert. Norman Cook - so sein bürgerlicher Name - haut ordentlich drauf und entführt den Hörer zunächst in lockere Gefielde, unter anderem mit dem recht sanften Opener Apache. Erst nach den ersten drei Tracks zieht der Rhythmus richtig an und lässt bis zu Fatboys obligatorischer Acid-Einlage nicht mehr nach. Nachdem sich die 303er ausgetobt haben treibt die Scheibe zu einem grandiosen Finale hin, das mit Cooks eigener Kreation, dem Rockafella Skank wunderbar abgerundet endet. Für viele die Referenz in Sachen BigBeat.
OskarMaria lebt und arbeitet in Frankfurt - hier mit Sohnemann. Wenn freie Zeit fürs Internet bleibt, dann gibt es hier neue Beiträge. Lieblingszitat: "Von den Dreien, Staat, Regierung und Ich - bin ich der stärkste. Das merkt euch!" (Ret Marut aka B. Traven im Ziegelbrenner)
Nachtrag: OskarMaria das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. "Verbrennt mich!" schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, "nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!" Schließlich floh er in die USA - dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.
Jetzt kann man sich auch bei Amazon mit mp3-Musik eindecken. Die Titel sind mit 256 kBit/s kodiert, angeblich hält das Internet-Versandhaus über fünf Millionen Stücke vorrätig. Will man einzelne Titel herunterladen, dann geht das ohne extra Software. Doch für ganze Alben muss man den Amazon-Downloader installieren. Auch hier wird der Verbraucher wieder unnötig gegängelt.
Angeblich gäbe es im Moment 2000 Alben zum Einführungs-Sonderpreis für unter fünf Euro, doch im Gegensatz zu Saturn konnte der Autor keine finden, die seinem Musikgeschmack entsprechen. Selbst olle Kamellen sind deutlich teurer.
Keine Ahnung wie sich die mp3-Preisgestaltung im Einzelnen gestaltet: Fast 10 Euro für ein Album, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat, sind ein deutlich überhöhter Preis. Da die Distribution via Internet fast nichts kostet, wird die Beute wahrscheinlich hauptsächlich zwischen Händler und Plattenfirma verteilt. Es wäre interessant zu wissen, wie viel davon bei den beteiligten Künstlern ankommt.
Der Lernprozess im Musikbusiness scheint noch nicht abgeschlossen.
OskarMaria, 01.05.2009
Lhasa de Sela, musikalische Grenzgängerin zwischen Mexiko und Kanada, arbeitet an einem neuen Album. Das teilt zumindest ihre Webseite mit, die ansonsten aber kaum etwas inhaltlich zu bieten hat. Das Album soll am 21. April 2009 in Europa erscheinen, mehr Informationen dazu gibt es aber nicht. Als kleine Kostprobe wird allerdings eine Singleauskopplung angeboten, die musikalisch gesehen, Altbekanntes von der Sängerin bietet, die wir aber trotzdem unseren Lesern nicht vorenthalten wollen:
Oskarmaria, 24.03.2009
Im Internetshop der Kaufhauskette Saturn gibt es bis Ende März Sonderangebote. Alben können für fünf Euros als mp3 ganz ohne Kopierschutz und lästige Zwangssoftware heruntergeladen werden. Der Autor hat den Download-Laden gerade mal getestet. Tatsächlich finden sich auch seltene Titel im Angebot, die es als CDs nicht mehr gibt. Man muss sich registrieren, kann dann per Kreditkarte oder per Lastschrift bezahlen. Nach der Kasse bekommt man einen Link zum Download, den man bis zu drei Mal wiederholen kann. Beim Autor gab es Schwierigkeiten. Die ersten beiden Downloads blieben alle hängen, erst beim Dritten klappte es. Die Geschwindigkeit war allerdings dürftig - immer wieder stockte das Herunterladen und setzte sich erst nach längeren Pausen wieder fort.
OskarMaria, 13. März 2009
Die professionell mitgeschnittenen Konzerte von Fabchannel waren wohl den Musiklabels ein Dorn im Auge. Nach Angaben von Justin Kniest von Fabchannel, hätten immer mehr Labels die Veröffentlichung verboten. So dass für Fabchannel kaum noch interessante Mitschnitte übrig blieben. Doch der Autor vernutet, dass es sicher auch andere kommerzielle Hintergründe gibt, denn Fabchannel lag kein stimmiges Geschäftsmodell zugrunde und hatte wohl auch keinen potenten Investor im Hintergrund.
OskarMaria, 06.03.2009
Grooveshark ist ein neues Musik-Webangebot, das sich gut als Alternative zu youtube benutzen lässt - eben ohne bewegte Bilder. Der Dienst hält ein breites Angebot an Musikstücken bereit. Bei einem kurzen Test wurde der Autor in drei von vier Fällen auch fündig. Ist man dort registriert, kann man die ausgewählten Songs zu Playlisten zusammenfassen und über das Internet auf den heimischen Rechner streamen. Die Qualität ist ordentlich - immerhin bekommt man die Daten mit 192 kbit kodiert. Mit einem Applet lassen sich die Songs auch auf der eigenen Webseite einbinden. Mal sehen, wie lange das Angebot bestehen bleibt. Tatsache ist allerdings, dass man inzwischen fast jedwede Musik legal und kostenlos via Internet beziehen kann.
OskarMaria, 05. Februar 2009.