AirManchmal fällt es nicht ganz leicht, Bands einer bestimmten Kategorie zuzuordnen. Und dann gibt es noch die Bands, bei denen es geradezu unmöglich scheint, durch klare Trennung zu einer Entscheidung zu kommen. Genau in letztere Kategorie fällt die Ausnahmeband Air. Die durchaus noch hörbaren Wurzeln der vorangegangenen Indie-Rock-Versuche hinterlassen eindeutige Spuren im sonst so elektronischen Sound. Die Musik selbst liegt irgendwo zwischen Post-Rock und experimenteller Elektronik, immer wieder findet man Gitarren, die Synthesizer-Linien kreuzen, dazu immer ein luftiger Beat, nie zu massiv - einfach ein Sound, der bei jeder Gelegenheit passt und die Stimmung maßgeblich beeinflusst. Foto: Rama

Gegründet 1995 von Nicolas Godin und Jean Benoit Dunckel schickte sich Air an, die erste Single zu produzieren - die dann prompt auch auf einem Sampler des Labels Source in Paris den Weg zu den Hörern fand. Aufgrund der positiven Reaktion der Hörer wurden weitere Singles produziert und auch der Plattenvertrag mit Virgin ließ nicht mehr lange auf sich warten.

1998 kam dann das erste bei Virgin releaste Album heraus - Moon Safari. Leicht eingängige Musik, die so nur von verträumten Künstlern stammen kann. Aber Air beschritt nach dem erfolgreichen Debut - immerhin eine Million verkaufte Scheiben - einen anderen Weg. Man ging mehr in Richtung experimentieren, insgesamt wurde der Sound düsterer. Dies zeichnete sich bereits im SoundTrack zu The Virgin Suicides ab und bestätigte sich endgültig im 2001 erschienenen Folgealbum 10.000 Hertz Legend.

Die Macher des Sounds sind der Meinung, dass sie dadurch ihre Fans nicht enttäuscht haben. Wer Musik im Stil des Debut-Albums hören will, sollte sich ebendieses anhören, für die anderen gibt es die neueren Alben. Trotzdem hat die Musik auch in den neueren Werken auf eigene Weise ihre Mentalität behalten. Die Musik wirkt nie stressig, sondern sehr entspannt, und manchmal eben auch traurig. Sie wirkt an einem sonnigen Tag wesentlich anders, als wenn es draußen regnet und stürmt. Aber immer erkennt man das Gefühl, welches in die (Kunst-)Stücke gelegt wird.

Das letzte Werk - Everybody Hertz - beschäftigte sich nur mit drei Songs vom Vorgänger in verschiedenen Remixen.

Diskographie:

  • 1998 - Moon Safari
  • 1999 - Premier Symptomes
  • 2000 - Virgin Suicides OST
  • 2001 - 10.000 Hertz Legend
  • 2002 - Everybody Hertz