LobotomizerTrondheim - eine kleine Industriestadt in Norwegen, verschlafen und kalt. Eigentlich kaum zu glauben, dass eine der besten Rock-Underground-Bands von dort stammen könnte. Und doch ist es so. 1989 formierten sich dort nämlich Motorpsycho und releasten 1991 ihren erstes Album Lobotomizer. Damals wurden sie noch unter den härteren Bands einsortiert. Das darauffolgende Album sollte aber die drastische Weiterentwicklung der Band widerspiegeln.

Auf Demon Box war alles zu finden von brachialem RockPop bis hin zu gleitenden, progressiven Stücken. Später wurde dieses Album auch für einen Grammy nominiert. Nach dem Erfolg in Norwegen begann Motorpsycho im restlichen Europa - unter anderem auch in Deutschland - zu touren, und das nicht zu knapp.

Nach zahllosen erfolgreichen Acts, jeder Menge neuen Fans und einigen großartigen Auftritten bei großen Rockfestivals begannen Motorpsycho am Nachfolger zum letzten Erfolgsalbum zu arbeiten. Heraus kam dabei das Album Timothy's Monster. Rockmusik, wie sie bunter nicht sein könnte mit einem ordentlichen Schuss psychedelischer Elemente. Doch auch nachdem das dritte Album releast war, wurde Motorpsycho nicht müde, wiederum an einem Album zu arbeiten - und wieder wurde die Weiterentwicklung deutlich, als mit Blissard eindeutig das poppigste aller Alben der Band rauskam. Das Release des Albums wurde mit einer weiteren Europa-Tour unterstützt und das Konzept ging auf.

Und nach dem Motto "Never change a winning Team" fand die Band auch den gleichen Weg mit dem neuerlichen Werk Angels & Daemons at Play, das unter anderem in einem fetten 3CD-Case daherkam, mit einer stattlichen Anzahl an Bonustracks. Die Singleauskoppelung diesers Albums - Starmelt/Lovelight fand auch bei MTV Beachtung und wurde öfters gespielt.

Die ReleaseWut riss aber auch jetzt noch nicht ab. 1998 releasten Motorpsycho das Werk Trust us. Auch das Konzept der begleitenden Tour wurde wieder auferweckt. Und wieder füllten sich die Hallen bei den Konzerten bis auf den letzten Platz. Nach diesem Album konnte man die Uhr weiterhin nach Motorpsycho stellen, es erschienen im jährlichen Rhythmus bis 2001 weitere drei Alben.

Fazit: Obwohl Motorpsycho extrem viel Material releasten, wird der Sound nicht langweilig. Und das liegt daran, weil sie sich immer weiterentwickelt haben und sehr unterschiedliche Wege gegangen sind. Dass sie dabei auch den Geschmack vieler Fans getroffen haben, scheint nicht an einer Abzocke-Masche der Band zu liegen, sonder viel eher an der soliden Untergrund-Arbeit, die die Band auf ihren massiven Touren geleistet hat. Motorpsycho ist im Rockbereich der Beweis, dass man auch ohne Pushen der Musikindustrie noch seinem Stand im MusikBusiness haben kann. Und das ganz ohne lächerlich oder kommerziell-abzockermässig zu wirken.

Diskographie:

  • 1991 - Lobotomizer
  • 1992 - Soothe
  • 1993 - Demon Box
  • 1994 - Timothy's Monster
  • 1994 - The Tussler
  • 1996 - Blissard
  • 1997 - Angels & Daemons at Play
  • 1998 - Trust us
  • 1999 - Roadwork Volume 1: Heavy Metall iz a pose, Hardt Rock iz a laifschteil
  • 2000 - Let them eat Cake
  • 2001 - Phanerothyme