[Biete & Suche] Arvo Pärt

Arvo Pärt ist ein moderner Komponist des 20. Jahrhunderts. Der 1935 in Estland geborene Einzelgänger meidet die Öffentlichkeit und lebt ganz in seiner Musik, die sehr schlicht ist und gar nicht zu unserem Leben zu passen scheint. Wegen seiner dissonanzreichen Erstwerke war er in der früheren Sowjetunion als "gefährlicher Komponist" bekannt . Nach einer längeren schöpferischen Pause wandelte sich seine Musik völlig. Er verwendete nur noch wenige Töne und komponierte harmonisch mit tiefem religiösem Gefühl. 1980 wanderte Pärt aus und lebt seit einiger Zeit in Berlin. Arvo Pärt ist ein sehr ruhiger Komponist. Für ihn ist die Stille vollkommener als die Musik, was man in seinen Stücken hört. Er will den Menschen zeigen, was in dieser Stille alles um sie herum ist.

Biografie (in Englisch): www.ecmrecords.com/ecm/bio/111.html
Infos: www.epos.uos.de/k/kauo001/Start.htm
www.karadar.it/Worterbuch/part.html

Viele seiner Kompositionen wurden für ECM Records eingespielt:
www.ecmrecords.com/ecm/artists/111.html

Meine einzige CD von Arvo Pärt habe ich auf Myplay geuppt. Anderes habe ich nur auf Kassetten.

- Tabula Rasa (1984)

www.ecmrecords.com/ecm/recordings/1275.html
LAME 3.91 - alt-preset standard -

Den Zugang zum Myplay-Account gibt es via PN.

Vielleicht haben einige von Euch auch noch CDs von Arvo Pärt und könntet sie in diesem Thread vorstellen.

Hi Carlo,
das Hören nach dem Download zwischen Samstag Nacht und Sonntag Morgen, hat mich für mein total Caotisches Wochende VOLL entschädigt

mfg
juke_Box

Ich kann "Für Alina" anbieten (192). Ist wirklich sehr süß.

www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B000024HL1

edit: Ist natürlich nicht nur "Für Alina", sondern auch "Spiegel im Spiegel", also die komplette CD. Sehr zu empfehlen bei Sehnsucht.

"Für Alina" und "Spiegel im Spiegel" sind jetzt auf myplay. Gleicher Account wie "Tabula Rasa".

Hi Carlo,
gibt zur Zeit manchmals Schwierigkeiten mit myplay, deshalb erst jetzt: Bin fertig!!!

vielen Dank, super interessante Musik!!!
Wünsch dir und deinen lieben n schönes Wochenende
Gruß
ratte

biographie (mit kleinem foto!)

noch ne biographie

artikel von amazon.de

Amazon.de
Das Werk des 1935 in Estland geborenen Komponisten Arvo Pärt lässt sich klar in einzelne Phasen gliedern. Während seine frühen Werke von Vorbildern seiner Heimat, wie Prokofieff und Schostakowitsch, geprägt sind, schrieb er in den sechziger Jahren mehrere Orchesterwerke, in denen er sich in der seriellen Musik übte -- eine Technik, die in der damaligen Sowjetunion auf äußerste Ablehnung stieß.

Nach einer längeren Pause, in der sich Arvo Pärt mit Studien Gregorianischer Choräle, der Kontrapunktik und geistlicher Musik seiner russischen Heimat beschäftigte, entstanden in den siebziger Jahren Stücke charakteristischer Schlichtheit, die sich somit deutlich von den vorangegangenen Arbeiten unterschieden. In diesem Zusammenhang wird Pärt oft mit der Stilrichtung des Minimalismus in Verbindung gebracht. Dieser Umbruch ging einher mit seiner Emigration nach Wien und Berlin, wo er bis heute lebt.

Aus dieser Phase stammen auch die sechs Versionen seiner 1977 entstandenen Komposition Fratres, die auf dieser CD von dem Ungarischen Staatsorchester unter der Leitung von Tamás Benedek zu hören sind. Während die zugrunde liegende Melodie immer wieder neu entsteht, so sind vor allem die unterschiedlichen Instrumentierungen für den völlig eigenständigen Charakter der einzelnen Variationen verantwortlich. Zur dritten Schaffensphase Arvo Pärts, deren charakteristische Werke auf dieser Einspielung zu hören sind, gehören auch Festina Lente, Summa und Cantus In Memory Of Benjamin Britten. Letzteres wurde drei Jahre nach dessen Tod in London uraufgeführt und gehört zu den eindringlichsten Werken Pärts. Mit einfachen Mitteln des Grabesgeläutes ("Tintinnabuli" oder Glöckchentechnik) und einigen absteigenden Tonleitern setzt er seinem Freund ein ewiges Denkmal.


kritische musik

Notizen zu Kompositionen von Arvo Pärt

Arvo Pärt - Rezeption und Wirkung seiner Musik

Arvo Pärts - Kanon Pokajanen



Arvo Pärts Musik meidet das Expressive ebenso wie das Intellektuelle. Sie ist weder romantisch noch rational. Um sie zu verstehen, muß man sich in eine bestimmte spirituelle Sphäre begeben -es ist nicht unbedingt die Musik selbst, die den Zuhörer in diese Sphäre hinüberzieht.
In diesem Sinne gleicht Arvo Pärts neuestes Werk mehr noch als die früheren den russischen Ikonen, hinter deren eigentümlicher Bescheidenheit die Person ihres Schöpfers völlig zurückbleibt.
Das Wort “Kanon” im Titel könnte zu Mißverständnissen führen: Es geht hier nicht um einen Kanon im musikalischen, sondern im textlichen Sinne. Es handelt sich bei der Vorlage um ein Bußgebet, ein Teil des Morgengebetes der griechisch-russischen Kirche.
Pärt hat sich bei der Vertonung ganz und gar auf den Rhythmus des Textes beschränkt. Der A-cappella-Chor deklamiert in Akkorden mit hartnäckigen Liegetönen, litaneihaft wiederholt und in enge Motivik gezwängt. Hin und wieder erfolgt ein Ansatz in einer neuen Dynamik oder ein Wechsel der Stimmgruppen.
In einem kurzen Mittelteil läßt Pärt den Chor einstimmig in kleinschrittiger Melodik und kurzen Phrasen singen - gestützt von einem bordunartigen Liegeton; dann kehrt er in den Tonfall des Anfangs zurück.

mfg
juke_box

@kater karlo + @raskolnikov: hier meine "fertigmeldung"

bin nun "durch" und beim anhören fast weggeflossen...

danke euch vielmals. nur die "hillard ensemble"-sachen waren mir etwas zu sakral...

@carlo & @apfelzine:

es gibt immer wieder Dinge, die man wg. Reizüberflutung vergisst - auch Situationen, in denen man wundervolle Musik hörte oder von solcher erzählt bekam...
Bei mir ist es etwas länger her, als eine Bekannte mir von einem Filmprojekt mit Arvo Pärt erzählte. Ihre Beschreibungen (auch seine Geschichte und die physische Erscheinung von P. mit seinem Petrus-artigen Bart) machten mich neugierig - ihre Appetithappen musikalischer Art noch mehr... Ich vergaß allerdings wieder die Ruhe, die mir die Häppchen schenkten (schließlich stehen dem Genußfaktor auch monetäre Hindernisse gegenüber <damals gab´s noch kein myplay;-)))>)...
Nun habe ich in diesem thread wiedergefunden, was ich verloren glaubte - Danke, oder um im korrekten Slang zu bleiben, ein dickes THX für diesen UP - hat super geklappt - obwohl´s bei mir nur mit ca.5 kb funzte...

krypto

Das Album "Litany" liegt nun ebenfalls auf dem Account von jukebox. gerippt mit --alt preset insane



Mit Litany schuf der estnische Komponist Arvo Pärt eines seiner bewegendsten Werke, ein beinahe 23-minütiges Stück für Orchester und Gesangsensemble, das aus den 24 Gebeten des hl. Johannes Chrysostomus (eines für jede Stunde des Tages) hervorgegangen ist. Dabei handelt es sich um eine unvergeßliche, zeitlose Komposition, die anläßlich des 25-jährigen Jubiläums des Oregon Bach Festivals in Auftrag gegeben wurde. Die Einflüsse, die in dieses Werk hineinspielen, reichen von der Kirchenmusik bis hin zu Anlehnungen an den modernen Minimalismus.

Bei voller Lautstärke beginnt sich der eindrucksvolle Gesang des Hilliard Ensembles unweigerlich von den Streichern des Tallinn Chamber Orchestras abzuheben. Das reine Orchesterwerk Trisagion übt zwar mit seinen vergleichbaren Stimmungswechseln eine ähnlich Wirkung wie Litany aus, ist allerdings ob des fehlenden Gesangs weniger mystisch. Dennoch ist die CD eine der besten von Pärt und die darauf vertretenen Werke sind auf eine Weise geistlich, wie es eben nur moderne Kompositionen sein können.



Arvo Pärt ist nicht ohne Berechtigung einer der Hit-Komponisten der letzten Zeit. Seine zutiefst meditativen, aber gar nicht anspruchslosen Werke scheinen den Nerv der Zeitgenossen zu treffen. Das vielfältigste und längste der drei Werke auf dieser Scheibe ist zweifellos "Litany". Bemerkenswert ist, daß diese Vielfalt allein aus minimalen harmonischen und melodischen Mitteln besteht; Tempowechsel existieren praktisch kaum, d. h. alle drei Stücke sind beträchtlich langsam. Die motivisch-thematische Arbeit beruht auf winzigsten Bausteinen (vor allem "Psalom"), und die Stille bekommt einen ganz eigenen Platz in Pärts Werken. Am besten alle Lichter aus und eine Kerze anzünden.



Litany (1994)
To Helmuth Rilling and the Oregon Bach Festival
David James, countertenor Rogers Covey-Crump, tenor John Potter, tenor Gordon Jones, bass
Tallinn Chamber Orchestra
Estoman Philharmonie Chamber Choir
Tonu Kaljuste, conductor

Psalom (1985/95)
To Alfred Schlee on his birthday

Trisagion (1992/95)
Dedicated to the parish of Prophet Elias
in Ilomantsi on the occasion of 500 th anniversary
Lithuarian Chamber Orchestra Saulius Sondeckis, conductor

Litany was commissioned by the 25th Oregon Bach Festival

Litany
Prayers of St John Chrysostom for each hour of the day and ntght

O Lord, of Thy heavenly bounties deprive me not
O Lord, deliver me from the eternal torments
O Lord, forgive me if I have sinned in my mind or my thought, whether m word or m deed
O Lord, free me from all ignorance and forgetfulness, from despondency and stony msensibility
O Lord, deliver me from every temptation
O Lord, enlighten my heart which evil desires have darkened
O Lord, äs a man have I smned, have Thou mercy on me, äs the God füll of compassion, seeing the feebleness of my soul
O Lord, send down Thy grace to help me, that I may glorify Thy name
O Lord Jesus Christ, write me down in the Book of life and grant unto me a good end
O Lord my God, even if I had not done anything good before Thee, do Thou help me, in Thy grace, to make a good beginnmg
O Lord, sprinkle into my heart the dew of Thy grace
O Lord of heaven and earth, remember me, Thy sinful servant, füll of shame and impurity, in Thy kingdom Amen
O Lord, receive me m my penitence O Lord, forsake me not
O Lord, lead me not mto misfortune
O Lord, quicken m me a good thought
O Lord, give me tears and remembrance of death, and contrition
O Lord, make me solicitous of confessing my sins
O Lord, give me humility, chastity and obedience
O Lord, give me patience, magnanimity and meekness
O Lord, implant in me the root of all good - Thy fear in my heart
O Lord, vouchsafe that I may love Thee from all my soul and mind and in everything do Thy will
O Lord, shelter me from certain men, from demons and passions, and from any other unbecoming thing
O Lord, Thou knowest that Thou dost äs Thou willest, let then Thy will be done in me, sinner, for blessed art Thou unto the ages Amen

Litany recorded September 1995
Niguhste Church, Tallinn
Tonmeister Teije van Geest
Psalom, Tnsagion recorded September 1995
Mozart-Saal / Liederhalle, Stuttgart
Tonmeister Peter Laenger
Produced by Manfred Eicher

hallo,

auch ich gehöre nun zum kreise der erleuchteten.
5thavenue liess mich freundlicherweise am album "fuer alina" teilhaben.
eine oase in der hektischen und lauten welt die einen umgibt.
bei den ersten klängen musste ich sofort an meinen heißgeliebten "blade runner" soundtrack denken; z.b. "tears in rain".
ich melde mich, wenn ich bereit für anderes von pärt bin.

habe die ehre,
cntr

Hallo kater Karlo

Liste doch mal bitte die Titel deiner vorhandenen Päärt Werke auf, dann kann ich mal prüfen ob ich CD's von Päärt habe, die du noch nicht hast

George

Hallo Kater Karlo

Nach Durchsicht meiner Päärt CD's kann ich dir folgende Komplett CD's anbieten.

1. Litany
2. Te Deum
3. De Profundis
4. Hilliard Ensemble-Arvo Päärt - Passio DominiJesu Christi Secundum Joannem
5. Hilliard Ensemble-Arvo Päärt - Festina Lente - Miserere - sarah was ninety Years old
6. Kanon Pokajanen
7. Symphony No. 3 Tabula Rasa

Wenn du Intersse an etwas haben solltest, rippe ich den Titel

George

Noch ein Nachtrag zu Pärt:



"Aus der Amazon.de-Redaktion
Zwei Psalmvertonungen aus den Jahren 1984 und 1998 umrahmen auf dieser CD ein Stück für Streichorchester, entstanden im Jahre 2000. Arvo Pärt präsentiert sich hier ein weiteres Mal als Komponist stimmungsvoller, ernster Musik, die sich in ähnlicher Weise wie etwa diejenige Giya Kanchelis beständig an der Grenze zum Transzendenten aufhält: Pärt erreicht diese besondere Gestimmtheit allerdings auf ruhigere, friedlichere Art als sein georgischer Zeitgenosse; bei Pärt muss der Hörer nicht auf der Hut sein vor erschütternden Orchesterschlägen, die ihm das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Mit vergleichsweise einfachen, jedoch geschickt eingesetzten Mitteln arbeitet Pärt in den ersten beiden Stücken: Im Wallfahrtslied, komponiert im Angedenken an Pärts Freund Grigori Kromanov, wird der 121. Psalm von den Männerstimmen des Chores in zwei Abschnitten jeweils auf einem einzigen Ton rezitiert, ähnlich wie dies im klösterlichen Psalmengesang seit jeher geschieht. Eingebettet ist diese Rezitation in einen ausdrucksstarken Orchestersatz, in dem eine Art nach oben gerichtetes Seufzermotiv und eine lange absteigende Linie die strukturbildenden melodischen Merkmale sind.

Eine Melodie bildet auch den Kern des einsätzigen Streicherstücks Orient & Occident. Diese Melodie, die sich durch das ganze Stück zieht, erfährt mittels blockhafter Akkorde, von denen sie umschlossen wird, eine eher "okzidentale" Beleuchtung, bewahrt sich aber zwischendurch immer wieder auch eine "orientalische" Einstimmigkeit.

Als mehrsätzige Psalmkantate für großen Chor, Sopransolistin und großes Orchester vertonte Pärt den 42. und 43. Psalm in spanischer Übersetzung. Wirkungsvoll setzt er die orchestralen Farben zur Illustrierung des Textgehalts ein; die Worte selbst werden auf einstimmigen Melodiebögen vorgetragen und bilden einen ruhenden Pol, eine Konstante im teilweise sehr bewegten instrumentalen Geschehen. Der Schwedische Rundfunkchor und das Schwedische Rundfunkorchester agieren mit hoher interpretatorischer Kompetenz auf der Basis tadelloser Technik und machen Pärts Musik zum eindrücklichen Erlebnis. --Michael Wersin "

Für alle, die die Musik Arvo Pärts mögen mit Sicherheit ein Gewinn in der Sammlung

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