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Grandaddy
The Sophtware Slump
Pop

Digital ist eh besser, wie man seit dem Millenniumwechsel weiß: War das nicht ein Nervenkitzel, als wir mal eben beinahe an unserer eigenen Zeitrechnung hopsgegangen wären? Schwamm drüber, die Fit-for-fun-Kapitalisten sitzen wieder fest im Sattel und haben nur Zukunft im Blick und Sinn. Weshalb sie den freundlichen jungen Mann nicht bemerken, der am Schrottplatz der Zivilisation sitzt und ihnen, schüchtern lächelnd, den Spiegel der Vergänglichkeit vorhält. Jason Lytle heißt er, "Grandaddy" seine Band, und schafft schon mit dem Cover-Artwork Wohlwollen für die Musik des neuen Albums: Mit Genugtuung können die vom Fortschrittsfanatismus verletzten Seelen auf die Computerwracks blicken, in überlegener Gelassenheit der Zersetzung der Fortschritts-Verheißungen vergangener Epochen zusehen und beruhigt Schlüsse über das Schicksal der Kisten "der neuesten Prozessorgeneration" ziehen. Den pittoresken Charme von Brüchigkeit und Verfall strahlen erst recht die Songs aus, die in der Schönheit eines Ölfilms auf dem Wasser schillern. "The Sophtware Slump" ist einmal mehr großer Lo-fi-Songwriter-Pop amerikanischer Prägung, der jedem ans Herz gelegt sei - nicht nur für die, denen die Pumpkins zu pathetisch und die Eels zu kalkuliert klingen.

quelle: www.intro.de

kostprobe:
www.audiogalaxy.com/list/song.php?&g=1553547