Vorwärts in die Vergangenheit - Os Mutantes und deren Album

Yeah – in USA grassiert zurzeit ein Fieber – die Wiederentdeckung der brasilianischen Pop-Kultur aus den wilden 60ern und 70ern. Das schreibt zumindest das Jazzecho, ich kann das aus der Ferne weniger beurteilen. Zitat: Historische Originalaufnahmen von Caetano Veloso, Gilberto Gil, Tom Zé und der Band Os Mutantes werden zu Höchstpreisen gehandelt oder als Reissues wieder herausgebracht. Eine besonders kuriose Rolle spielen bei diesem Revival die Mutantes, jenes von Rita Lee mit den Brüdern Sérgio und Arnaldo Dias Baptista bis 1973 geleitete surrealistische Ensemble, das als erste Rockband Brasiliens zwar Musikgeschichte schrieb, aber im Ausland bisher kaum zur Kenntnis genommen wurde. Doch jene brasilianische Popkultur ist wirklich ganz an uns vorbeigezogen. Nicht einmal eine „historische“ Ausgabe des Rock Lexikons von 1979 kann mit brasilianischer Popkultur etwas anfangen.

Bei soviel historischer Schwärmerei wollte ich mal wieder mit dem Trend schwimmen und habe mir die Mutantes und deren Anfang der 70er aufgenommenes Album Technicolor angehört. Und wenn man bedenkt, dass es sich um Pop-Kultur handelt, also populärer Musik ohne allzu große Ansprüche, dann bekommt man viel mehr als man erwartet hat. Eine perfekte Symbiose der Rock- und Pop-Musik Ende der sechziger Jahre mit der brasilianischen Kultur auf sehr hohem Niveau. Ein guter Einstieg in diese Musik ist das Album Technicolor, in dem ganz in englischer Sprache gesungen wird, so dass man auch die Texte bestens versteht.
Im Esel-Netzwerk bekommt man aktuell Technicolor als verlustfrei komprimierte Datei. Den Link findet man mit der eMule-Suchfunktion oder via www.filedonkey.com .

dYlan