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fa:m`ahniesgwow

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22 Jahre 2 Monate her - 21 Jahre 10 Monate her #5123 von chrismess
fa:m`ahniesgwow wurde erstellt von chrismess
fa:m`ahniesgwow von h.g. helms

aus dem jahr 59 ein experimentelles
babylonisches sprachwirrwarr - der grelle schock
des hermetischen textes - der die kommunikation
heftig unterbricht.(siehe adorno voraussetzungen)
wieder gefunden in meinem kasettenstapel ist vom
komponisten schriftsteller helms 79 im wdr studio
nachbearbeitet worden
das hörbuch spielt "im antro oh jemineh 1952 im thomasisch entmannten brestlich demokritiklosem lande jilhi dem ahniesgau " (das von den nazis deformierte deutsch und die sprachen der besatzungsmächte)mehr dazu in der dem hörspiel vorangestellten einführung.
ich übernehme kein gewähr für entstandene schäden oder die authentizitat

_neue version in besserer als kasettenqualität available soon on myplay_

Datum: 8.6.2002
23:05 Uhr.
Sender: Norddeutscher Rundfunk 4.
Titel: Zum 70. Geburtstag.
Zusatztitel: Hans G Helms: Fa:m Ahniesgwow..
Letzte Änderung: 21 Jahre 10 Monate her von chrismess.

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22 Jahre 2 Monate her #5251 von blaxploitation
blaxploitation antwortete auf fa:m`ahniesgwow
hi chrismess,

hab vielen dank für dieses sehr interessante hörspiel!

grüsse
blax.

...

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22 Jahre 2 Monate her #5265 von Thenuac
Thenuac antwortete auf fa:m`ahniesgwow
auch erst mal danke für dieses..äh..hörspiel?!
aber mal ne frage dazu:
ist das wirklich nur eine sinnlose aneinanderreihung von wörtern in verschiedenen sprachen oder läßt sich da noch was interpretieren (vielleicht als sprachwissenschaftler?)?
habe es bisher noch nicht fertiggebracht mir das 40 min lang anzutun...

Thenuac

"Wherever you go, there you are!"
- Bukaroo Banzai

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22 Jahre 2 Monate her - 22 Jahre 2 Monate her #5315 von chrismess
chrismess antwortete auf fa:m`ahniesgwow
Oki dokey

daß sich dem mündigen verbraucher die frage nach sinn oder unsinn solcher avantgardeprodukte stellt, ist unausweichlich.

Ich möchte darauf allerdings nicht mit einer didaktischen klärung der voraussetzungen (was adorno in seinem essay tut oder der autor ansatzweise in dem vorangestellten interview) antworten. Man kann im web genügend über aleatorik , cut up techniken, joyce finnegans wake finden.

Eher mal auf einer einfachen ebene die sinnfrage für literatur angehen:

Also wenn ich schnell nirgendwohin will - z. bsp. zum restaurant am rande des universums - erwarte ich eine korrekte eindeutige beschreibung, denn ich will ja nicht irgendwohin: „gehe immer dort weiter hinter den sieben bergen bei den ..., dann biege links ab und genau gegenüber dem brian adams fanclub ...“

gut, daß sprache derlei eindeutige sinnofferte macht , wo kämen wir sonst hin.

allerdings hat das detaillierte ausmalen von details des innen - oder außenleben a la simmel , pilcher und co. nichts mit moderner literatur zu tun

Und als beispiel für die lug- und trug struktur von kommunikation, die sich seit eh und jemineh in jeder sontagsrede , politischen debattle oder sonstiger pseudobelatscherei findet :eine erzählung von dem zu unrecht wenig bekannten

peter o. chotjewitz:aus kannibalen
elefantenpress
alle erzählungen sind ähnlich auf den punkt gebracht und werden garantiert nie in irgendeiner neuauflage des literarischen quartetts auftauchen
so buy or die..

Virtuelle Tugenden

Bei Lindgren las ich vierfacher Urgroßvater unlängst von einem kleinen Jungen namens Totte, der keine Angst vor einer Schlange hatte, weil er sie für einen Schwanz ohne Hund hielt.
Das erinnert mich an den Bischof von Basel, der auch keine Angst vor der Schlange hatte, bis er merkte, was ein Schwanz ohne Hund alles anrichten kann, wenn man von Fauna und Flora keine Ahnung hat.
Beschämt rief er: "Vergebt mir, ich werde Vater!"
Ich weiß nicht, ob du sein Rücktrittsschreiben gelesen hast.
Er habe, heißt es da, dank stärkerer seelischer Belastung seit seiner Ernennung zum Bischof vermehrt Halt in der Beziehung zu einer Frau gesucht.
Ja heiliger Luzifer! Beim Fußball kann der Schwarzkittel Halt suchen, Motorrad fahren, Rotwein trinken, sich auspeitschen oder kalt abduschen.
Aber Weiber, igitt, das ist ja schlimmer wie Knabenliebe.
Das durfte sich der olle Bonifatius leisten, von einer gemeinsamen Zukunft mit seiner Nichte Lioba unter einem Sargdeckel zu träumen, aber doch nicht so ein grün-alternativer Zwingli, der behauptet, daß auch im Schoß der Kirche ein erfülltes Leben möglich ist.
Aber wohin diese Erfüllung des Zölibats führt, hat er nun ja erfahren. Nächster Satz in seinem Abschiedsbrief: "Diese Beziehung führte zu einer Schwangerschaft. "
Ich darf mal kurz zur Exegese greifen, was der geistige Herr uns damit sagen will: Nicht die Einführung dessen, was übrig bleibt, wenn man den Hund wegläßt, in etwas, das im Falle stärkerer seelischer Belastung vermehrten Halt gibt, beziehungsweise in eine seit der Schlange bekannte Körperstelle am Unterleib der Haltvermehrerin, führt zur Schwangerschaft, sondern eine Beziehung zu dieser oder jener. Behaupten Hochwürden a.D.
Man könnte daraus einen Sketsch basteln, Gespräch zweier Bischöfe im Fegefeuer.
"Was hat Sie hierher verschlagen?" "Ich bin Vater geworden!"
" Wie denn das? "
"Infolge einer Beziehung aufgrund vermehrter seelischer Belastung. "
Aber egal, wie mein Freund, der Gastwirt und Schnapsbrenner Fröhlich, gesagt hätte.
Wenn man sich etwas in päpstlichen Rundbriefen aller Couleurs von Juden über Christen sämtlicher Konfessionen bis zu den Mohamedanern auskennt, also alles was irgendwie Abendland ist, muß man stets den Eindruck haben, daß die maßgebenden Herren glauben, Gott habe nicht gewußt, wie man eine Mutter entjungfert.
In dem Zusammenhang darf ich noch auf die seltsame Floskel "Ich werde Vater" verweisen, die sich auch in dem Wort "Schwangerschaft" ausdrückt.
Was der Bischof seinen Schäfchen hier nahebringen will, ist offensichtlich die auch dem Volksmund bekannte Weisheit, daß die Vaterschaft sich gewissermaßen nicht uno acto, in einem Akt, wie der Lateiner sagt, hier Geschlechtsakt genannt, vollzieht, sondern eine Sache des Werdens ist.
Für die Schändlichkeit des bischöflichen Tuns stellt sich damit natürlich die Frage, worin dieses eigentlich liegt:
Im Akt des Beginnens des Werdens des Vaters?
Im Werden als solches, das aber im wesentlichen eine Aufgabe des Werdens der werdenden Mutter ist, womit dieses infolgedessen schändlich wäre, was jedoch in Anbetracht der Haltung aller Religionen zur Abtreibung nicht anzunehmen ist?
Oder in der nur ahnbaren Tatsache, daß unser Baseler Oberhirte sich später, sobald die Schwanger- in eine Mutterschaft übergegangen ist, als ein solcher, nämlich väterlich, zu verhalten beabsichtigt?
Ist das Verwerfliche konkret gesagt, muß ich mich deshalb fragen, falls wir Variante drei annehmen möchten, eventuell in der Tatsache zu erblicken, daß man eines Tages auf dem Basler Marktplatz eine Person mit Bischofshut sehen könnte, die einen Kinderwagen schiebt, oder schlimmer noch, daß das Wickelkind mit Papas Amtshut Tiara spielt, während Hochwürden im Drogeriemarkt am Münster nach den neuen Pampers sucht, mit denen sein Töchterlein das Krabbelrennen gegen die Tochter von Johannes Paul II. gewinnt, wenn es demnächst in den Kinderladen des vatikanischen Konzils geht?
O, nein, kann ich da nur sagen. Weißt du, daß ich das Zölibat zutiefst befürworte? Nicht nur für Seelversorger, nein! Für alle Menschen, die an irgendeinen religionsähnlichen Mumpitz glauben oder ihn gar predigen!
Strafe muß sein!
Außerdem ist die totale Geburtenkontrolle für Vertreter von Religionsgemeinschaften die einzige Hoffnung, die wir haben, wenn wir darauf warten, daß die Unvernünftigen eines Tages aussterben. Solange man der Geistlichkeit erlaubt, sich auch noch fortzupflanzen, werden wir die niemals los!

dies als kleiner exkurs zum menschlichen verstehen diesem stallgeruch des feuilletons, der schalen begafferei von trends etc kurzum >80% der veröffentlichen humanspezifischen sinnauswürfe in den medien.

Doch zurück zu unserem ausgangspunkt, vielleicht ist es ja anzunehmen, daß fam anies oder amigwau von h. g. helms nur ein riesiges kreuzworträtsel ist - von wem auch immer gelöst, wo alle worte als richtige lösung mit einem schlag da sind.

but what the fuck who cares
Letzte Änderung: 22 Jahre 2 Monate her von chrismess.

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21 Jahre 10 Monate her #9785 von chrismess
chrismess antwortete auf fa:m`ahniesgwow
HANS G. HELMS

Hans G[ünter] Helms, geboren am 8. Juni 1932 in Teterow in Mecklenburg. Mehrsprachig (Hochdeutsch, Plattdeutsch, Jiddisch, Englisch) aufgewachsen, musste Helms eine Klavierausbildung aufgrund eines Unfalls aufgeben; aus Interesse am Jazz erlernte er das Saxophonspiel. Nach Ende des 2. Weltkriegs lebte Helms in verschiedenen europäischen Ländern (u.a. Österreich, Tschechoslowakei, Ungarn, Schweiz, Frankreich, Niederlande, England, Schweden) sowie den USA und verdingte sich zeitweise als Hilfsarbeiter u.a. in der Metall-, Automobil- und Elektroindustrie.

Seit 1951 betrieb Helms private Studien der vergleichenden Sprachwissenschaft (Morris Halle, Roman Jakobson), der Philosophie und Soziologie (Helmuth Plessner, Adorno, Horkheimer, S.Kracauer), der Marxschen und Engelsschen Methodologie (Auguste Cornu), der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (Jürgen Kuczynski), des Städtebaus und Transportwesens. Zur gleichen Zeit begann er Bücher und Aufsätze zu publizieren und bei Radio- und Fernsehsendern mitzuarbeiten.

1957 kam Helms nach Köln. Im elektronischen Studio des WDR lernte er G.M. Koenig, Stockhausen, H.-K.Metzger, Eimert, Kagel, Evangelisti, Ligeti, Herbert Brün, Sylvano Bussotti u.a. kennen. Wolf Rosenberg, Cage und David Tudor war er schon früher in Donaueschingen begegnet. Einige von ihnen trafen sich zur gemeinsamen Lektüre von Joyces »Finnegans Wake« regelmäßig in Helms' Wohnung. An den Konzerten in Mary Bauermeisters Kölner Atelier wirkte er als »performer« und Programmberater mit. In den 60er-Jahren konzertierte er u.a. mit dem LaSalle Quartett und veranstaltete Dichterlesungen.

Zwischen 1957 und 1970 besuchte er die Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt, wo er etliche Vorträge hielt. In den 60er- und frühen 70er- Jahren beschäftigte er sich als Schriftsteller und Produzent vorrangig mit Musik des 19. und 20. Jahrhunderts; doch gleichermaßen intensiv galt sein Interesse gesellschaftskritischen Fragestellungen, denen er sich — unter weitestgehender Aufgabe der künstlerischen, aber unter Fortführung der kulturkritischen Arbeit — zunehmend zuwandte. 1974 promovierte er an der Universität Bremen zum Dr. rer. pol. mit der auf vorausgegangenen Publikationen basierenden Dissertation Die ideologische Lage der Bundesrepublik Deutschland.

1976-78 hatte Helms interdisziplinäre Gastprofessuren für integrale Kultur-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der University of Illinois, Champaign/Urbana inne. Ab 1978 lebte er in New York; seit 1988 wohnt Helms wieder in Köln. Heute arbeitet er als freiberuflicher Sozial- und Wirtschaftshistoriker mit den Forschungsschwerpunkten historische Entwicklung des Finanzkapitals, der Hochtechnologien, des Städtebaus und Verkehrswesens. Seit 1992 hat Helms sich auch wieder künstlerischen Arbeiten zugewandt, insbesondere seinem »Münchhausen-Projekt«.


Aus: "Komponisten der Gegenwart", ein Loseblatt-Lexikon, herausgegeben von Hanns-Werner Heister und Walter-Wolfgang Sparrer im Verlag

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