Oki dokey
daß sich dem mündigen verbraucher die frage nach sinn oder unsinn solcher avantgardeprodukte stellt, ist unausweichlich.
Ich möchte darauf allerdings nicht mit einer didaktischen klärung der voraussetzungen (was adorno in seinem essay tut oder der autor ansatzweise in dem vorangestellten interview) antworten. Man kann im web genügend über aleatorik , cut up techniken, joyce finnegans wake finden.
Eher mal auf einer einfachen ebene die sinnfrage für literatur angehen:
Also wenn ich schnell nirgendwohin will - z. bsp. zum restaurant am rande des universums - erwarte ich eine korrekte eindeutige beschreibung, denn ich will ja nicht irgendwohin: „gehe immer dort weiter hinter den sieben bergen bei den ..., dann biege links ab und genau gegenüber dem brian adams fanclub ...“
gut, daß sprache derlei eindeutige sinnofferte macht , wo kämen wir sonst hin.
allerdings hat das detaillierte ausmalen von details des innen - oder außenleben a la simmel , pilcher und co. nichts mit moderner literatur zu tun
Und als beispiel für die lug- und trug struktur von kommunikation, die sich seit eh und jemineh in jeder sontagsrede , politischen debattle oder sonstiger pseudobelatscherei findet :eine erzählung von dem zu unrecht wenig bekannten
peter o. chotjewitz:aus kannibalen
elefantenpress
alle erzählungen sind ähnlich auf den punkt gebracht und werden garantiert nie in irgendeiner neuauflage des literarischen quartetts auftauchen
so buy or die..
Virtuelle Tugenden
Bei Lindgren las ich vierfacher Urgroßvater unlängst von einem kleinen Jungen namens Totte, der keine Angst vor einer Schlange hatte, weil er sie für einen Schwanz ohne Hund hielt.
Das erinnert mich an den Bischof von Basel, der auch keine Angst vor der Schlange hatte, bis er merkte, was ein Schwanz ohne Hund alles anrichten kann, wenn man von Fauna und Flora keine Ahnung hat.
Beschämt rief er: "Vergebt mir, ich werde Vater!"
Ich weiß nicht, ob du sein Rücktrittsschreiben gelesen hast.
Er habe, heißt es da, dank stärkerer seelischer Belastung seit seiner Ernennung zum Bischof vermehrt Halt in der Beziehung zu einer Frau gesucht.
Ja heiliger Luzifer! Beim Fußball kann der Schwarzkittel Halt suchen, Motorrad fahren, Rotwein trinken, sich auspeitschen oder kalt abduschen.
Aber Weiber, igitt, das ist ja schlimmer wie Knabenliebe.
Das durfte sich der olle Bonifatius leisten, von einer gemeinsamen Zukunft mit seiner Nichte Lioba unter einem Sargdeckel zu träumen, aber doch nicht so ein grün-alternativer Zwingli, der behauptet, daß auch im Schoß der Kirche ein erfülltes Leben möglich ist.
Aber wohin diese Erfüllung des Zölibats führt, hat er nun ja erfahren. Nächster Satz in seinem Abschiedsbrief: "Diese Beziehung führte zu einer Schwangerschaft. "
Ich darf mal kurz zur Exegese greifen, was der geistige Herr uns damit sagen will: Nicht die Einführung dessen, was übrig bleibt, wenn man den Hund wegläßt, in etwas, das im Falle stärkerer seelischer Belastung vermehrten Halt gibt, beziehungsweise in eine seit der Schlange bekannte Körperstelle am Unterleib der Haltvermehrerin, führt zur Schwangerschaft, sondern eine Beziehung zu dieser oder jener. Behaupten Hochwürden a.D.
Man könnte daraus einen Sketsch basteln, Gespräch zweier Bischöfe im Fegefeuer.
"Was hat Sie hierher verschlagen?" "Ich bin Vater geworden!"
" Wie denn das? "
"Infolge einer Beziehung aufgrund vermehrter seelischer Belastung. "
Aber egal, wie mein Freund, der Gastwirt und Schnapsbrenner Fröhlich, gesagt hätte.
Wenn man sich etwas in päpstlichen Rundbriefen aller Couleurs von Juden über Christen sämtlicher Konfessionen bis zu den Mohamedanern auskennt, also alles was irgendwie Abendland ist, muß man stets den Eindruck haben, daß die maßgebenden Herren glauben, Gott habe nicht gewußt, wie man eine Mutter entjungfert.
In dem Zusammenhang darf ich noch auf die seltsame Floskel "Ich werde Vater" verweisen, die sich auch in dem Wort "Schwangerschaft" ausdrückt.
Was der Bischof seinen Schäfchen hier nahebringen will, ist offensichtlich die auch dem Volksmund bekannte Weisheit, daß die Vaterschaft sich gewissermaßen nicht uno acto, in einem Akt, wie der Lateiner sagt, hier Geschlechtsakt genannt, vollzieht, sondern eine Sache des Werdens ist.
Für die Schändlichkeit des bischöflichen Tuns stellt sich damit natürlich die Frage, worin dieses eigentlich liegt:
Im Akt des Beginnens des Werdens des Vaters?
Im Werden als solches, das aber im wesentlichen eine Aufgabe des Werdens der werdenden Mutter ist, womit dieses infolgedessen schändlich wäre, was jedoch in Anbetracht der Haltung aller Religionen zur Abtreibung nicht anzunehmen ist?
Oder in der nur ahnbaren Tatsache, daß unser Baseler Oberhirte sich später, sobald die Schwanger- in eine Mutterschaft übergegangen ist, als ein solcher, nämlich väterlich, zu verhalten beabsichtigt?
Ist das Verwerfliche konkret gesagt, muß ich mich deshalb fragen, falls wir Variante drei annehmen möchten, eventuell in der Tatsache zu erblicken, daß man eines Tages auf dem Basler Marktplatz eine Person mit Bischofshut sehen könnte, die einen Kinderwagen schiebt, oder schlimmer noch, daß das Wickelkind mit Papas Amtshut Tiara spielt, während Hochwürden im Drogeriemarkt am Münster nach den neuen Pampers sucht, mit denen sein Töchterlein das Krabbelrennen gegen die Tochter von Johannes Paul II. gewinnt, wenn es demnächst in den Kinderladen des vatikanischen Konzils geht?
O, nein, kann ich da nur sagen. Weißt du, daß ich das Zölibat zutiefst befürworte? Nicht nur für Seelversorger, nein! Für alle Menschen, die an irgendeinen religionsähnlichen Mumpitz glauben oder ihn gar predigen!
Strafe muß sein!
Außerdem ist die totale Geburtenkontrolle für Vertreter von Religionsgemeinschaften die einzige Hoffnung, die wir haben, wenn wir darauf warten, daß die Unvernünftigen eines Tages aussterben. Solange man der Geistlichkeit erlaubt, sich auch noch fortzupflanzen, werden wir die niemals los!
dies als kleiner exkurs zum menschlichen verstehen diesem stallgeruch des feuilletons, der schalen begafferei von trends etc kurzum >80% der veröffentlichen humanspezifischen sinnauswürfe in den medien.
Doch zurück zu unserem ausgangspunkt, vielleicht ist es ja anzunehmen, daß fam anies oder amigwau von h. g. helms nur ein riesiges kreuzworträtsel ist - von wem auch immer gelöst, wo alle worte als richtige lösung mit einem schlag da sind.
but what the fuck who cares