Musikindustrie sieht ihre Niederlage ein!

Musikpiraterie: Industrie gibt auf
Nach kostspieligen Verfahren gegen illegale Online-Angebote strecken die Majors die Waffen.

London - Nach mehreren kostspieligen Gerichtsverfahren glaubt die Musikindustrie den Kampf gegen illegale Online-Musikangebote verloren. Es würden im Internet immer illegale Seiten zum Herunterladen von Musik existieren, sagte der Präsident des amerikanischen Musikindustrie-Verbands RIAA, Cary Sherman, am Donnerstag in BBC Online in London. Die Industrie wolle jedoch das unkontrollierte Wachstum eindämmen, um das Geschäft der legalen Anbieter für die Zukunft zu sichern.

"Unser Ziel ist es nicht, Musikpiraterie oder illegale Tauschbörsen komplett zu zerstören", sagte Sherman. Die einzige Antwort der Branche im Kampf gegen Musikpiraterie könne sein, den Kunden eine legale Alternative zu bieten.

Hintergrund des BBC-Interviews war eine Studie des Marktforschungsinstituts Jupiter Research. Demnach wächst mit der Verbreitung von Internet-Breitbandanschlüssen die Bereitschaft der Nutzer, für bestimmte Inhalte zu zahlen. (APA/dpa)

Quelle: Der Standard

Besonders die Einsicht, dass nur attraktive kommerzielle Angebote eventuell kostenlose Tauschbörsen ausstechen könnten, freut mich. Immerhin bin ich bereit, eine Mitgliedschaft anzustreben, wenn mir konstant gute Musik in einem großen Pool bei guter Erreichbarkeit geboten wird. Wie dem auch sei, wir werden sehen, wie ernst es die Musikindustrie mit ihren guten Vorsätzen meint.

Siehe TCPA Artikel...

Seit heute Mittag ist ein entsprechender als News gekennzeichneter Beitrag von der RIAA Seite verschwunden, hab ihn auch erstmal nicht wiedergefunden. Ob sie sich nach dem letzten Deface anders entschieden haben?

Vielleicht liegts auch eher daran, dass die RIAA sich ihrer Grundlage teilweise beraubt sieht, wenn sie zugibt, gegen Raubkopien relativ machtlos zu sein. Das kann zumindest ich mir ganz gut vorstellen.

Sowas sollte man sich aber überlegen bevor man an die Öffentlichkeit tritt, meinst nicht?

Naja, solche Dinge können doch passieren. Die Aussage des Präsidenten fand ja in einem Interview statt. Und im Interview kommt neben dem Vorbereiten auch Spontanität zum Vorschein. Auf der anderen Seite kann ich dann auch nicht erklären, warum diese Details auf der Website der RIAA veröffentlicht wurden, spätestens DANN hätte man den Informationsfilter von vorn herein ansetzen können.

Bleibt mir noch die Vermutung, dass es vielleicht intern einen Wechsel der Verantwortlichen gegeben hat. Vielleicht wäre so ein Kurswechsel zu erklären, zumindest was das Online-Angebot betrifft.

Wiederum scheint es, als möchte die RIAA nun doch einen vernünftigeren Weg gehen und eher an die potentielle Kundschaft apellieren, als ständig neue unnötige Verärgerungen mittels schlecht ausgearbeiteten Kopierschutzes zu verbreiten.

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RIAA
DerStandard

Wenn die Musikindustrie von ihrem hohen(Preis) Roß heruntersteigen würde und die CD's zu vernünftigen Preisen anbieten würde, wäre das Thema kein Thema mehr. Meine Meinung.

Blanchefort

Ich kann es mir allerdings nicht vorstellen das die RIAA so einfach sang-und klanglos alles hinschmeisst. Da wird bestimmt noch etwas kommen.

Genau das befürchten wir wohl alle. Wenns ums Geld geht, verstehen die meisten keinen Spass... besonders nicht in der Musikindustrie, wie die Vergangenheit ja immer wieder anschaulich gezeigt hat.