Gilberto Gil
Fragt man mehrere Brasilianer, so hat vermutlich jeder einen andern Lieblingssong von Gilberto Gil -- aber jeder hat einen und fast jeder findet seinen auf Acoustic. Das Album eröffnet mit dem wunderbaren Reggae "A Novidade", der zuerst 1986 von den Paralamas Do Sucesso eingespielt wurde. Die elegischen Balladen "Drao" und "A Paz" zeigen Gil als Meister unkitschiger Melodien. Der euphorische Dancehit "Palco" wiederum klingt, als hätten Earth Wind & Fire ein Leben lang mit Sambatrommlern gejamt. "Aquele Abraço", eine Liebeserklärung an Rio De Janeiro, entstand im Februar 1969 kurz nach seiner Entlassung aus dem Militärgefängnis und reminisziert die Tropicalia-Phase. "Toda Menina Baiana" schließlich ist eine swingende Hymne an die Mädels aus Gils Heimatstadt Salvador.
Gilberto Gil gehört zu den großen Erneuerern in seinem Land. Seit drei Jahrzehnten spielt er eine Hauptrolle im unaufhaltsamen Modernisierungsprozess der MPB. Ausgehend von den brasilianischen Nationalschöpfungen Samba und Bossa Nova schmiedete der prominente Tropicalist an seinem eigenen Stil, der Rock ebenso integrierte, wie Reggae, Funk und afro-bahianische Rhythmen. Mit mehreren hundert Kompositionen, deren Texte oft auch soziale und politische Themen behandeln, zählt er nach wie vor zu den wichtigsten Stichwortgebern der modernen brasilianischen Kultur. Treffend beschreibt eine brasilianische Kollegin die Atmosphäre bei Gils Auftritten: "Wir wissen um seine Bedeutung in der MPB, kennen sein Leben und seine Lieder auswendig. In seinen Konzerten gibt es keine Distanz zwischen Künstler und Publikum, denn dieses verwandelt sich in einen vielstimmigen Chor, dirigiert von einem charismatischen Maestro." Mit seinem im Januar 1994 für MTV unplugged aufgezeichneten Livemitschnitt liefert Gil eine restlos gelungene Best-Of-Sammlung in Form einer lebendigen Neuinterpretation alter Hits.
mfg
juke_box
mfg
JB
"Vergib deinen Feinden, aber vergiß niemals ihre Namen."
(Kennedy, John F.)
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auch diese scheibe ist hörenswert:
Gilberto Gil e as cancoes de Eu, tu, eles/2001
Filmmusik aus "Ich, Du, Sie - Darlenes Männer" ( aber wahrscheinlich auch in D nur im alternat. kino)
trackliste + reviews--> amazon.de
forro musi-->hab ich schon früher hier vorgestellt: board.fkgm.de/viewtopic.php?p=5239&highlight=forro#5239
mfg
raskolnikov aka dirk
Noise annoys, music can be amusing and silence is a rhythm too
alle menschen sind ausländer - fast überall
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Wer Sehnsucht nach Sonne, Meer und Lebenslust hat, sollte diese CD hören. Selbst graue Wolken über Deutschland werden zu blauem Himmel mit Palmen. Musik zum Mitsingen und Mitfühlen.
mfg
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mfg
JB
"Vergib deinen Feinden, aber vergiß niemals ihre Namen."
(Kennedy, John F.)
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gils tribute to bob marley
gilberto gil: kaya n'gan daya/2002
"In Kaya N'Gan Daya steckt eine Menge Herzblut. Gil begab sich mit seinem Team eigens in die legendären Tuff Gong Studios in Kingston und rekrutierte für einige Aufnahmen nochmals die Backgroundsängerinnen der Wailers, unter ihnen Marleys Frau Rita. Das Album ist weit davon entfernt, sich im puren Nachspielen der Klassiker zu erschöpfen. Feinfühlig sind brasilianische Percussion (herausragend platziert in "Lick Samba") oder ein Banjo in die Riddims eingefügt, und mit den Rio-Rockern von Paralamas Do Sucesso wird unter anderem das Arrangement von "Them Belly Full" gesättigt. Ein Gastauftritt von Sly & Robbie ziert das peppige und perkussiv akzentuierte "Could You Be Loved". Ein wenig folkloristische Kolorationen blitzen mit Akkordeon und Flöte in "Tempo Só (Time Will Tell)" auf, und durch seine süße Eleganz kaum zu schlagen ist das soulige "Waiting In Vain". " (quelle: amazon.de)
mfg
raskolnikov aka dirk
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Inhalt
Wer ich bin ...
OskarMaria lebt und arbeitet in Frankfurt - hier mit Sohnemann. Wenn freie Zeit fürs Internet bleibt, dann gibt es hier neue Beiträge. Lieblingszitat: "Von den Dreien, Staat, Regierung und Ich - bin ich der stärkste. Das merkt euch!" (Ret Marut aka B. Traven im Ziegelbrenner)
Nachtrag: OskarMaria das ist eine kleine Verbeugung vor dem beinahe vergessenen Schriftsteller Oskar Maria Graf. In Zeiten der Bücherverbrennungen wurden seine Werke von den Nazis verschont, ja sogar teilweise empfohlen. "Verbrennt mich!" schrieb er 1933 in der Wiener Arbeiterzeitung, "nach meinem ganzen Leben und nach meinem ganzen Schreiben habe ich das Recht, zu verlangen, dass meine Bücher der reinen Flamme des Scheiterhaufens überantwortet werden und nicht in die blutigen Hände und die verdorbenen Hirne der braunen Mordbanden gelangen!" Schließlich floh er in die USA - dort lebte er in bescheidenen Verhältnissen. Deutschland wollte den unbequemen Mann nach dem Krieg nicht wieder haben. Er starb 1967 in New York.
Literaturempfehlung: Wir sind Gefangene - Autobiograhie 1927.