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[Serie] Gustav Mahler - Ideale Interpretationen

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22 Jahre 1 Monat her #6415 von Kater Carlo
[Serie] Gustav Mahler - Ideale Interpretationen wurde erstellt von Kater Carlo
1. Das Lied von der Erde

In Mahlers Sommerferien 1908 zeigte sich sein ganzes Leben verdüstert. Nachdem man 1907 einen schweren Herzfehler diagnostiziert hatte, waren ihm die geliebten langen Radfahrten und das Bergsteigen verboten. "Ich brauche für meine innere Bewegung die äußere (...). Auf Bergen und in Wäldern herumzustreifen und in keckem Raub meine Entwürfe davonzutragen", schrieb er an Bruno Walter. "Mahler hatte nun einen Schrittzähler in der Tasche, er zählte Schritte und Pulsschläge und sein Leben war eine Tortur für ihn geworden", erinnerte sich seine Frau Alma.
In dieser verzweifelten Stimmung las er Hans Bethges Nachdichtungen chinesischer Lyrik: "Wenn der Kummer naht / liegen wüst die Gärten der Seele, / welkt hin und stirbt die Freude, der Gesang. / Dunkel ist das Leben, ist der Tod". In seiner Qual setzte er diese resignativen Dichtungen in sechs Orchesterlieder um, von denen er später sagen konnte, sie seien sein persönlichstes Werk geworden. Obwohl Mahler immer von einer Sinfonie sprach, wählte er den Titel "Lied vom Jammer der Erde” (später geändert), denn es wäre seine neunte Sinfonie geworden, und der abergläubische Mahler hoffte, so die schicksalhafte Zahl 9 zu umgehen, über die schon Beethoven, Schubert, Dvo?ák und Bruckner nicht hinausgelangt waren.

www.rondomagazin.de/fuehrer/mahler/gm01.htm

Gustav Mahler - Das Lied von der Erde

Christa Ludwig, mezzo-sopran
Fritz Wunderlich, tenor
Philharmonia Orchestra London, New Philharmonia Orchestra London, Dirigent Otto Klemperer
EMI 1966

www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00002439.../302-5468454-0610451




Diese Interpretation des Liedes von der Erde sucht seines gleichen. Man ist verdorben fuer andere vielleicht stimmkräftigere Einspielungen mit Heldentenoeren wie z.B. von King (den ich sonst sehr verehre). Wunderlich singt diese extreme Partie mit seiner wohltuenden lyrischen Leichtigkeit wundervoll ausdrucksstark aber auch volltönend. Einfach brilliant und intonationssicher. Welch Stimme! Christa Ludwig steht ihm da in wenigem nach, hat nur einen kleinen Stimmkratzer im 2. Lied. Auch das Orchester unter Otto Klemperer ist fantastisch, geradezu bewegend. Ein perfektes Ensemble also und eine sehr gute EMI aufnahmetechnik. Insgesamt sehr zu empfehlen. (amazon.de)

Carlo

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22 Jahre 1 Monat her - 22 Jahre 1 Monat her #7292 von Kater Carlo
Kater Carlo antwortete auf 2. Sinfonie Nr 9
Sinfonie Nr 9

Komponiert: 1909/10, Uraufführung: 1912 in Wien

"Sie ist eigentlich seine zehnte Sinfonie. Mahler verweigerte dem vorausgehenden "Lied von der Erde" die ominöse Nummer 9. Als er wider Erwarten weiterlebte, setzte er sich an seine offizielle Neunte, und gerade da verhieß ihm sein Arzt nur noch eine kurze Lebensspanne. Was jene "Lied"-Sinfonie mit ihrem letzten Satz "Der Abschied" vorwegnahm, wird hier, in seinem letzten vollendeten Werk: Abschied. Ein vielfältiger Abschied. Zum einen schließt diese Neunte das Buch der neuzeitlichen, Dur/Moll-tonalen Musikgeschichte und stößt, zumindest in den beiden letzten der vier Sätze Türen auf, die weit ins 20. Jahrhundert weisen. Vor allem aber inszeniert Mahler hier einen persönlichen Abschied, der quasi kondensiert nochmals einen Blick wirft auf sein Lebenswerk - in Alban Bergs Worten: "Die unerhörte Liebe zu dieser Erde, die Sehnsucht, in Frieden auf ihr zu leben, sie, die Natur, noch auszugießen bis in ihre tiefsten Tiefen - bevor der Tod kommt. Denn er kommt unaufhaltsam".

Doch bevor sich Mahler dem Unausweichlichen stellt, mit ihm versöhnt und im letzten Adagio zu einer einzigartigen Elegie auf die Erde und sein irdisches Dasein anhebt, tanzt er mit dem Sensenmann in den beiden Mittelsätzen einen höchst verstörenden Danse macabre. Zunächst wird die ländliche Tanzidylle entzaubert, dann geradezu vulgär alle hehre romantische Kunst-Verklärung à la Wagner zerstört."
www.rondomagazin.de/fuehrer/mahler/gm02.htm

Einer der grössten Mahler-Dirigenten war Sir John Barbirolli (1899-1970). Ein Portrait gibt es hier: www.nzz.ch/2001/03/14/cd/page-article7872G.html


Gustav Mahler - Sinfonie Nr 9

Berliner Philharmoniker, dirigiert von John Barbirolli (EMI 1964)

1. Andante comodo
2. Im Tempo eines gemächlichen Ländlers (Etwas täppisch und sehr derb)
3. Rondo - Burleske
4. Adagio

www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B000002S1.../028-7952425-2594947



Gerippt mit LAME --alt-preset standard-, Upload auf Myplay (gleicher Account wie oben, vorrauusichtlich am späten Abend fertig).

Carlo
Letzte Änderung: 22 Jahre 1 Monat her von Kater Carlo.

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