Wem die Boulez- und Webern-Kompositionen zu schwer im Magen lagen (ich habe mir die Platte wegen Stravinski/Prokofiev gekauft) dem kann ich abhelfen mit einer dicken Portion Chopin. Gespielt von Maurizio Pollini.
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Chopin
mag der Romantik mißtraut haben, und doch hat kein anderer romantischer Komponist die Zeit so gut überdauert. Seine Musik besticht durch harmonische Abenteuerlust und einen unheimlichen Instinkt für die Geographie der Tastatur. Die Op. 28 Préludes führen beispielhaft Chopins Händchen für die Übermittlung großer Ideen in behagliche Räume vor, während seine Études einen Überblick über seine pianistische Sprache vermitteln.
Pollini
kommt mit den Préludes am besten zurecht, deren Stimmungsschwankungen durch sein aristokratisches Tempo und seine kühle Kontrolle für sich selbst sprechen. Die Études glitzern vor eisiger Präzision, aber den Polonaises fehlt Rubinsteins rhythmischer Biß und großzügiger Geist. Und doch beneidet jeder Konservatoriumsschüler und Wettbewerbsteilnehmer Pollini um sein unerschütterliches Klavierspiel. DG's analoger Klang ist absolut konkurrenzfähig." -- Jed Distler, amazon.de
24 Preludes, op. 28
Trackliste
Wenn Chopin gesagt hat: "Das Klavier ist mein zweites Ich!", dann sind die 24 Préludes des Opus 28 das Panoptikum seiner denkbar vielfältigen, man könnte auch sagen: zerrissenen Seele. Denn was sich hinter der - formal dem Quintenzirkel und Bachs "Wohltemperiertem Klavier" anlehnenden - Sammlung von aphoristisch kurzen Stücken verbirgt, das wechselt wie kaum eine andere Werkgattung Chopins zwischen zügellosen Verzweiflungsausbrüchen, lyrischen Träumereien, scheuen Versuchen und stolzem Pathos. ("Prélude" ist bei Chopin nur ein Verlegenheitsbegriff, der nichts mit einem herkömmlichen Präludium als Vorspiel zu tun hat.)
www.rondomagazin.de/fuehrer/chopin/fc04.htm
Etüden Op. 10 und 25
Trackliste
Obwohl sie Etüden heißen, was bei vielen die Erinnerung an die Qualen früherer Klavierstunden mit Czerny & Co. hervorrufen dürfte, haben Chopins Etüden mit lehrmeisterlichen Fingerübungen nichts zu tun. Vielmehr breitet Chopin in seinen op.10 und op.25 die ganze Vielfalt der Klang- und Spielmöglichkeiten des Klaviers aus.
Die neuzeitliche Referenzfassung ist Maurizio Pollinis Aufnahme von 1971 - vielleicht die beste, die er je gemacht hat. Pollini spielt keinesfalls so locker- elegant wie Backhaus. Sein Ton ist metallischer, ist nicht frei von angespannter Härte. Das ist Absicht. Pollini geht einer anderen Traditionslinie nach. Chopins Lieblingskomponist war Bach (die Préludes künden davon deutlich), und Pollinis Spiel, transparent noch in den dichtesten Passagen, erhellt Figuren, die nicht selten an bewegte Präludien Bachs erinnern. Doch Pollini vermittelt seine Entdeckung noch nicht mit jener entpersönlichten, dozierenden Trockenheit seiner späteren Jahre. Diese Aufnahme bewahrt das ganze heute erloschene Feuer des jungen Virtuosen.
www.rondomagazin.de/fuehrer/chopin/fc01.htm
Polonaisen
Trackliste
Chopins Sieben Polonaisen haben natürlich nichts mit dem zu tun, was heutzutage unter diesem Namen z.B. im Karneval verbrochen wird. Es sind vielmehr Werke, in die der Pole Chopin seinen ganzen Patriotismus legen konnte, mal sehsuchtsvoll, mal revolutionär und heldenhaft.
Sonaten Nr 2 und 3
Wer kennt nicht den berühmten Trauermarsch? Es ist der 3. Satz von Chopins 2. Sonate.
Trackliste
Seit 1830 hatte sich Chopin von den klassischen Formen gelöst und wandte sich den kleinen Formen zu. Gegen Ende seines Lebens schrieb er dann seine beiden großen Sonaten in b-Moll und h-Moll - Stücke, die vorher nie gekannte Modulationen aufwiesen und die Welt staunen ließen.
Die ersten 3 CDs enthalten Analogaufnahmen der 70er Jahre, die Sonaten sind eine Digitalproduktion der 80er. Sie wurden mit LAME 3.91 -alt preset standard- gerippt.
Die Zugangsdaten für den Myplay-Account gibt es über PN.