>

                                         

[Upload] Charles Mingus - Sammelthread

Mehr
22 Jahre 4 Monate her - 22 Jahre 1 Monat her #3383 von Kater Carlo
[Upload] Charles Mingus - Sammelthread wurde erstellt von Kater Carlo
Charles Mingus (1922-79) ist einer der grössten Bassisten, Bandleader und Komponisten der Jazzgeschichte. Deshalb widme ich ihm ein Special, das seine innovativsten Aufnahmen präsentiert.

"Mit anderen Worten: ich bin drei." So beginnt Charles Mingus, - Bassist, Pianist und Komponist - seine Autobiographie. Mingus war ein zerrissener Mensch, ein genialer Musiker, ein von Größenwahn, aber auch von Minderwertigkeitsgefühlen geplagter Mischling mit asiatischem Einschlag. Über seine schwere Kindheit in dem Schwarzenghetto Watts in Los Angeles sagte er, die Schwarzen akzeptierten ihn nicht, weil er zu hell aussah und die Chinesen akzeptierten ihn nicht, weil er zu schwarz aussah. So benutze er alle seine Energie für das Ziel, ein guter Musiker zu werden.

Er wurde einer der besten Jazzbassisten seiner Zeit, war immer ein Förderer unbekannter Musiker, aber noch bekannter wurde er als Komponist. All seine innere Zerrissenheit findet sich in seinen Werken wieder. Wechselnde Metren, mehrere Themen gleichzeitig, die sich aneinander reiben und doch zusammengehören, das Verschmelzen verschiedener Stilistiken, der freie Umgang mit Formen machen Mingus´ Musik unverwechselbar. Es mag daran liegen, daß sich nur sehr wenige Musiker (meist aus dem Umfeld seiner ehemaligen Mitmusiker) an das Repertoire dieses Komponisten heranwagen, da es eine intensive Beschäftigung mit dem Menschen Mingus, aber auch eine starke Affinität zu seiner Musik vorraussetzt. www.mingus.de/mingusfingus.htm

Offizielle Homepage: www.mingusmingusmingus.com/

Die Texte zu den Platten stammen aus dem Buch von Horst Weber und Gerd Filtgen: "Charles Mingus - Sein Leben, seine Musik, seine Schallplatten" (Oreos Verlag 1984)

Alle MP3s sind in 192kb/s-Qualität. Die Zugangsdaten für den Myplay-Account gibt es via PN.


- Tijuana Moods (1957)

allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=A86n20r8ar48b



»Das ist die beste Schallplatte, die ich je gemacht habe«, lautete Mingus' Ausspruch nach diesen Aufnahmen im Sommer 1957. Zu diesem Zeitpunkt war sein Kommentar durchaus richtig. Rückblickend kann man sagen, daß es eine der gelungensten Platten ist, die Mingus in seiner Karriere vorgelegt hat - ein Muß für jede Plattensammlung! Warum sich RCA damals fünf Jahre Zeit mit der Veröffentlichung ließ, bleibt unverständlich. Die Vermutung liegt nahe, daß RCA 1957 diese Aufnahmen als zu avantgardistisch und schwer verkäuflich erschienen. Die Platte ist sehr abwechslungsreich, da Mingus in jedem Stück andere Farben wählte. »Dizzy Moods« ist das konservativste Stück dieser LP, es basiert auf den Harmonien der Dizzy-Gillespie-Komposition »Woody'n You«. Sehr wichtig für die Session war die Hinzunahme des Trompeters Clarence Shaw, der mit Mingus drei Platten machen sollte, dies hier war die erste. Enthusiastisch äußerte sich Mingus über die neue Zusammenarbeit: »Die Aufnahme enthält einige der größten Musiker, mit denen ich je gearbeitet habe. Dabei gibt es einen, den ich besonders hervorheben möchte. Clarence Shaw hat nicht nur einen wunderbaren Klang und wunderbare Ideen, sondern er ist kreativ, originell und spielt wie kein anderer Trompeter, mit der Ausnahme, daß hier eine Seelenverwandtschaft zu Freddie Webster besteht.« 1957 befand sich Mingus in einer tiefen depressiven Phase, seine Frau hatte ihn verlassen. Er unternahm, um sich abzulenken, gemeinsam mit Dannie Richmond eine Reise nach der Grenzstadt Tijuana in Mexiko. Nachdem sie abends um sechs Uhr ankamen, wanderten sich durch die Straßen, gefolgt von Straßenmusikanten. Die Musikanten spielten für Trinkgelder, sie schauten sich die Touristen an, um zu erahnen, welche Musik sie jeweils spielen wollten. In seiner Komposition »Los Mariachis« (The Street Musicians) hat Mingus genau diese Stimmung eingefangen und wiedergegeben. Hervorragend hier der tragende, fast klagende Ton von Clarence Shaw, der sehr viel zu den verschiedenen Stimmungen in diesem Stück beigetragen hat. Die Traumrhythmusgruppe Mingus-Richmond führt die Band durch Calypso-Walzer- und Vierer-Rhythmen mit grandioser Bravour und Selbstverständlichkeit. Noch mit dem Tequila- und Salzgeschmack im Mund begann Charles Mingus seine Eindrücke von Tijuana in Kompositionen umzusetzen.

»Ysabel's Table Dance« gibt seine Empfindungen aus einem der vielen Night Clubs mit Striptease-Programm wieder, wo die Tänzerinnen von Tisch zu Tisch springen, immer bereit ein Trinkgeld anzunehmen. Mingus bezeichnete diese Lokale als die Tijuana-Industrie, wo die Yankees mit dem Bargeld in der Hand hereinspazieren. Dieses Stück enthält das Feuer, den Puls und die Körperbewegungen der Tänzerinnen. Dazu Mingus: »Es ist die Summe von allem, was wir in Tijuana kaufen konnten, den Striptease eingeschlossen.« Mit den rhythmischen Fla-menco-Figuren auf dem Baß nimmt Mingus vorweg, womit Jimmy Garrison in den 60er Jahren bei John Coltrane Beachtung fand. Faszinierend die ständige Abwechslung zwischen swingenden, durchlaufenden Four-Beat-Jazz-Rhythmen und südamerikanischen Rhythmen, sowie das Aufgreifen von Kollektivimprovisationen wie es im traditionellen Jazz üblich war. Hierbei reicht Mingus natürlich näher an die kreative Vitalität des farbigen New Orleans Jazz, als an die aalglatten Improvisationen des weißen Dixieland-Verschnitts.

Der alte Standard »Flamingo«, der bei uns Anfang der 50er Jahre durch die aufreißerische Version von Earl Bostic populär war, wird von Mingus verhalten vorgetragen. Weniger bekannt ist die 1944 eingespielte »Flamingo«-Version von Johnny Hodges, sowie die 1950 aufgenommene Version von Duke Ellington mit Billy Strayhorn und Wendell Marshall. Mingus ist vermutlich durch diese beiden Fassungen angeregt worden, »Flamingo« neu aufzunehmen. Es spricht für seine Phantasie, daß er in seiner Version nicht den Altisten die Leadstimme spielen läßt. Dadurch erreicht er ein anderes Klangbild als die Johnny-Hodges-Aufnahme.


- Mingus ah um (1959)

allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=Abycm962odep8



Seit »Blues & Roots« bezog Mingus immer mehr die afroamerikanische Musiktradition in seine Arbeiten ein. Gospelmusik, Blues, Worksong-Ansätze und New-Orleans-Anklänge in neuen Schattierungen finden Eingang in seine Musik. In »Better Git In Your Soul« entfesselt der Bassist mit Dannie Richmond und einer ekstatisch spielenden Gruppe eine brodelnde Gospel-Hardbop-Brandung, gegen die sich eine Springflut wie ein ruhiges Wässerchen ausnimmt. In dem streckenweise im 3/4-Takt wogenden Stück wird das Gospelfeeling von dem Pianisten Horace Parlan mit seiner »funky«-Spielweise, die durch permanente Wiederholungen eine nahezu hypnotische Wirkung bekommt, und die Zurufe von Mingus bestimmt. Mit seinen Schreien und Bekräftigungen gibt er ein Bild seines Inneren wieder, das seinen schwierigen Stand als farbiger Amerikaner reflektiert. Die Gruppe stolpert mitunter wie ein Moloch durch die Musikgewalten, die nur von kurzen 12taktigen Improvisationen unterbrochen werden. Zu einem Höhepunkt gerät das Solo von Booker Ervin. Nur von dem rhythmisch klatschenden Ensemble begleitet, hat es durch seine schnörkellose Direktheit in diesem Kontext Predigerfunktion. Mit an- und abschwellenden Riffs, die von Dannie Richmond mit dynamischen Schlagzeugausbrüchen pointiert werden, klingt das Stück langsam aus.

»Goodbye Pork Pie Hat« gehört mit zu den schönsten Balladen, die zu Ehren eines Musikers geschrieben wurden. Es ist dem Tenorsaxophonisten Lester Young gewidmet, dessen bevorzugte Kopfbedeckung ein kreissägenähnliches Hutmodell mit dem exotischen Namen »Pork Pie Hat« war, den er zu jeder Gelegenheit trug. Das Thema in seiner majestätischen Stimmung wird von zwei Tenorsaxophonen vorgetragen. Es ergibt sich die seltene Gelegenheit, John Handy, dessen bevorzugtes Instrument sonst das Altsaxophon ist, mit einem relaxten Tenorsolo zu hören. »Boogie Stop Shuffle« - das Stück hieß zuvor »Minton' s Playhouse Boogie« - zeigt den Pianisten Horace Parlan in ausgezeichneter Spiellaune. Es fetzt wie »Open Letter To Duke« in einem mittleren Tempo los. Beide Stücke begeistern durch die Riffuntermalungen. Mit einem dynamischen Solo eröffnet Booker Ervin die Komposition. Die Gruppe wechselt von dem mittleren Tempo in eine langsamere Gangart, um John Handy Gelegenheit für sein Solo - in liebevoller Verbeugung in Richtung Johnny Hodges - zu geben. Um die ganzen Tempiverwicklungen noch weiter zu betonen: gegen Ende des Stückes pendelt sich die Gruppe noch in einen Latin-Rhythmus ein. Trotz der verschiedenen Tempi und kontrastierenden Stimmungen bildet das Stück ein geschlossenes Ganzes. »Seif Portrait In Three Colors« ist das Hauptthema aus dem Film »Shadows« und läuft durcharrangiert ohne irgendwelche Soli sehr ruhig ab.

Auch die zweite Seite mit dem irrsinnig schnellen »Bird Calls« hält das hohe Niveau dieser Session. In der Originalfassung war das Stück länger, hier ist es geschnitten und gekürzt. Man hört, wie gut sich die beiden Saxophonisten Booker Ervin und John Handy bei schnellen Tempi sowohl im Satz als auch solistisch ergänzen. Mit einem witzigen Effekt - Mingus ahmt mit dem Baß Vogelgezwitscher nach - entfleucht das Thema im wahrsten Sinne des Wortes. Auf dieser Platte taucht zum ersten Male »Fables Of Faubus« auf, das später aber noch zu ausgereifteren Fassungen gebracht wurde. Die Komposition, die sich wie ein Abzählreim anhört, wird hier liebenswürdig vorgetragen und hat noch nicht den ironischen Biß späterer Aufnahmen. Während des schillernden Pianosolos von Horace Parlan steigert Mingus durch die »Double Time« vom Baß aus geschickt die Spannung. Die beiden Stücke »Pussy Cat Blues«, ein langsamer Blues mit John Handy auf der Klarinette, und »Jelly Roll« sind geglückte Huldigungen an den New Orleans Jazz. Auf »Jelly Roll« spielt Mingus seinen Baß in Slapstick-Manier, d.h. die Saiten werden hochgerissen, damit sie auf den Steg aufschlagen, was eine percussionartige Wirkung hat. Das Album »Mingus Ah Um« gehört zu den interessantesten Platten, die Mingus jemals eingespielt hat.

Carlo
Letzte Änderung: 22 Jahre 1 Monat her von Kater Carlo.

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
22 Jahre 4 Monate her - 22 Jahre 1 Monat her #3384 von Kater Carlo
Kater Carlo antwortete auf [Upload] Charles Mingus - Sammelthread
- Black saint and the sinner lady (1963)

allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=Adykzikxhbbc9



Die Jury der Deutschen Jazz-Föderation vergab viermal den Preis für die beste moderne Combo- oder Ensemble-Aufnahme an Mingus-Schallplatten (1960: Ah Um, sowie Blues & Roots. 1962: Mingus Presents Mingus. 1963: Tijuana Moods). 1964 wurde nun die LP »The Black Saint And The Sinner Lady« mit dem Kompositions-Preis gewürdigt, und in der Tat liegt auch die Großartigkeit dieser Schallplatte im kompositorischen Bereich. Joachim E. Berendt gab einem seiner Aufsätze die treffende Überschrift »Mingus und der Schatten Duke Ellingtons«. Auf der vorliegenden Platte und auf »Pre Bird« ist der Schatten Ellingtons am stärksten. Aber gleichzeitig ist er auch verarbeitet und in eine intellektuellere Form gebracht worden. Wenn es auch im Jazzbereich was Swing, Drive und Exciting anbetrifft mitreißendere Platten gibt, so ist dies vom kompositorischen Gehalt her das eindrucksvollste Werk, das Mingus geschrieben und aufgezeichnet hat, kurzum ein Meilenstein des modernen Jazz.

»>The Black Saint And The Sinner Lady< ist angelegt wie eine der großen Ellington-Suiten. Man wird an Dukes >Black, Brown And Beige< von 1944 erinnert.« (Joachim E. Berendt). Ein anderer Publizist, der Italiener Arrigo Polillo, schreibt in seinem großartigen Buch »Jazz, Geschichte und Persönlichkeiten der afro-amerikanischen Musik«: »Irgendjemand hat diese Suite, die beide Seiten einer Langspielplatte einnimmt, mit >Black, Brown And Beige< von Ellington verglichen, nicht nur wegen ihrer Bedeutung, komplexen Struktur und vieler gelungener Teile, sondern auch bezüglich der Verwendung des Wah-Wah-Dämpfers, welcher den alten Dschungel-Stil in Erinnerung ruft, und der Akzente ä la Johnny Hodges im Altsaxophon von Charlie Mariano. Obwohl die Verwirklichung der Suite eine Plackerei darstellte - die ganze Aufnahme ist praktisch eine Collage aus Fragmenten, die trotz der Anschuldigungen von Mingus mit Engelsgeduld von Bob Thiele zusammengefügt wurden - kann man die Einheitlichkeit des Werkes und das Gleichgewicht seiner Teile untereinander bewundern. Spannung und ziemlich wilde Leidenschaft, wie sie in den besten Schöpfungen des Musikers anzutreffen sind, werden hier herausgestellt, und der geleistete Beitrag von Charlies Solisten ist sehr wirkungsvoll. Bob Thiele, der enge Arbeitsbeziehungen zu Mingus unterhielt, als er die Mingus-Platten für Impulse produzierte und von ihm - wie viele andere -öffentlich der Lüge und des Betruges bezichtigt wurde, bezeichnet ihn als einen Mann, in dem Sanftmut, Freundlichkeit und Liebesbedürfnis wie verschiedene Farben des gleichen Spektrums in Reizbarkeit, Gemeinheit, gröbste Unflätigkeit und Gewalttätigkeiten übergehen und damit abwechseln.« Was war geschehen? Die Behauptungen des Musikers Mingus und des Produzenten Thiele gehen auseinander. Mingus behauptete nach Veröffentlichung dieser Platte, daß Bob Thiele — nicht autorisiert von Mingus - das Band zerschnitten und das Beste gelöscht habe. Bob Thiele behauptet, die ganze Musik sei nicht in Form einer Suite oder in Form von einzelnen Kompositionen zusammenhängend eingespielt worden, sondern in Form von Fragmenten und Sequenzen, die man durch Schnitte und Zusammenfügung zu einer Suite machen mußte. Als Hörer kann man nur sagen, wenn das so war, dann hat der Produzent Bob Thiele hervorragende Arbeit geleistet. Nicht ausgeschlossen ist aber auch, daß Mingus verärgert war, weil Impulse sich entschloß, nicht mit Mingus weiterzuarbeiten. Es blieb also bei den drei Platten, die Mingus im Januar, Juli und September 1963 für Impulse einspielte. Immerhin hat Mingus zunächst nach der Aufnahme folgendes geäußert: »Da ist Bob Thiele. Danke, daß du zu meiner offenen Town-Hall-Session gekommen bist, meine Musik angehört hast, du mochtest sie, und daß du
meine Band für deine Firma angeheuert hast.«

Das deutet daraufhin, daß die Bitterkeit von Mingus später hinein kam, als er merkte, daß Impulse nicht weitere Aufnahmen machen wollte, wofür Mingus wohl insgeheim den Produzenten verantwortlich machte. Nun darf man nicht übersehen, daß dies ein Spiel der freien Kräfte ist, denn ein Produzent oder eine Plattenfirma sind genau so verbittert, wenn sie Geld und Arbeit in einen Künstler gesteckt haben und dieser sich entschließt, zu einer finanzkräftigeren oder vielversprechenderen Firma überzuwechseln. »Track A - Solo Dancer« wird von Dannie Richmond mit drei verschiedenen rhythmischen Figuren eingeleitet, die Mingus zuvor schriftlich fixierte, es folgt die Band mit einem Sound, der sehr nahe an Duke Ellingtons Klangbildern ist, wobei der Baritonsaxophonist Jerome Richardson die Rolle des langjährigen Ellington-Baritonsaxophonisten Harry Carney und Charlie Mariano die Rolle von Johnny Hodges übernimmt. In Jerome Richardsons langem Sopransolo zeigen sich Einflüsse von John Coltrane. Dieser hatte die Jazzwelt mit seiner aufsehenerregenden Platte »My Favorite Things« auf das Sopransaxophon aufmerksam gemacht, obwohl der eigentliche Pionier für dieses Instrument im modernen Jazzbereich Steve Lacy war.
»Track B - Duet Solo Dancers« beginnt mit einer Ballade, dann, nach einem Ellingtonschen Piano-Interlude, wechselt die Band ins doppelte Tempo über, wobei das Trompetensolo an Bubber Miley erinnert, der von 1926 bis 1929 bei Duke Ellington mitwirkte. Bubber Miley hatte mit seinen Growl-Effekten wesentlichen Anteil an Duke Ellingtons Jungle-Style, der weniger aus musikalischen Gründen entstand, sondern um dem Wunschbild des weißen Publikums über schwarze Musik im damaligen New Yorker »Cotton Club« entgegenzukommen. Mit seinen Soli hatte Bubber Miley wesentlichen Anteil an den Stücken »Black And Tan Fantasy«, »Hast St. Louis Toodle-oo«, »Black Beauty« und »Creole Love Call«. »Track C - Group Dancers« wird von drei Piano-Soli eingeleitet, wobei das erste und dritte Solo von Mingus und das zweite von Jaki Byard gespielt wird. Die beiden Soli waren von Mingus ursprünglich im Studio vorgespielt worden, um Jaki Byard den Charakter der Komposition und der Einleitung zu erklären. Bob Thiele fügte dann später - mit der Erlaubis von Mingus - diese beiden Klaviersoli mit ein. Auch hier wieder eine erstaunliche Nähe zu Duke Ellington! Das Stück führt durch ganz unterschiedliche Stimmungen, wobei Jay Berliner, der ehemalige Gitarrist des Sängers Harry Belafonte, mit einem sehr sympathischen Solo im spanischen Stil auffällt, gefolgt von Charlie Mariano mit einem langen Solo, das leider durch einen Schnitt abrupt endet. Zumindest hier ist Bob Thiele ein gravierender Fehler unterlaufen, denn daß Mingus dies so freigegeben haben soll, ist schwer vorstellbar. In »Mode D, E und F« - das als durchgehende Suite auf der zweiten Seite festgehalten wurde - hat Mingus nach dem beginnenden Ellington-Sound ein Gitarrensolo für Jay Berliner geschrieben, zu dem wiederum der Pianist und Arrangeur Bob Hammer die Einleitung und den Ausklang schrieb. Mit diesem klassischen Gitarrensolo entfernt sich Mingus bereits vom Ellington-Sound. Nun bekommt auch der Orchesterklang immer stärker Mingus'sehen Charakter, mit freien Orchesterpassagen, in denen Anklänge an die Aufnahmen von »Tijuana Moods« zu hören sind. In dem weiteren Verlauf dieser Suite wird Charlie Mariano ganz groß herausgestellt. Musikfreunde, die ihn nur von seiner Arbeit kennen, seitdem er in Europa lebt, sei empfohlen, diese Platte anzuhören, um sich klar zu machen, über welch breites Spektrum und enorme Aussagekraft dieser Musiker verfügt.
Mingus schrieb zu dieser Platte: »Werft alle meine Platten mit einer Ausnahme weg. Ich möchte am liebsten alle meine Platten neu für Impulse aufnehmen. Es ist das erste Mal, daß eine Firma mir half, meinem Publikum ein klares Bild von meinen musikalischen Ideen zu geben und zwar ohne das übliche Studiogehetze. Impulse hatte große Ausgaben und gab mir die Freiheit, mit dem Ton-Ingenieur Bob Simpson an der Balance des Sounds und des Editierens zu arbeiten.«


- Let my children hear music (1971) danke juke_box :)

allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=Arfug6j477180



1971 erhielt Mingus von dem Produzenten Teo Macero den Auftrag, eine Platte für Columbia einzuspielen. Mingus wollte die LP »Let My Children Hear Music« ursprünglich in kleiner Besetzung bringen und lediglich die Komposition »The Chill Of Death« in großer Besetzung aufnehmen. Aber Verantwortliche der Plattenfirma Columbia erklärten ihm, daß es unwirtschaftlich sei, alle diese Musiker nur für einen Titel zu engagieren, und fanden es sinnvoller, gleich Big-Band-Aufnahmen zu konzipieren. Alan Ralph, der als Conductor für diese Aufnahmen engagiert wurde, bestellte den Posaunisten Jimmy Knepper für die Einspielungen. Mingus und Jimmy Knepper hatten seit dem Streit vor neun Jahren nicht mehr zusammen gearbeitet und sie redeten während dieser Sitzungen auch kein Wort miteinander. »The Shoe's Of The Fisherman's Wife Are Some Jive ASS Slippers« wurde bereits 1965 unter dem Titel »Once Upon A Time There Was A Holding Corporation Called Old America« auf der nicht mehr erhältlichen Platte »Music Written For Monterey 1965, Not Heard .. . Played In It's Entirety At Ucla« eingespielt und erschien bei der früheren kleinen Plattenfirma »Jazz Workshop« von Mingus. Da diese Einspielung mit einem Oktett erfolgte, und die Noten dazu nicht mehr oder nie vorhanden waren, hat Sy Johnson die Musik von der Platte abgehört, transkribiert und für große Besetzung orchestriert, das gleiche gilt für das Stück »Don't Be Afraid, The Clown's Afraid Too«. Sy Johnson bat Mingus um Hilfe bei der Transkription, der aber erklärte, sich nicht mehr erinnern zu können. Von Sy Johnsons Orchestrierung kann man nur mit Respekt sprechen, denn trotz der großen Besetzung wirken die Arrangements nie schwerfällig. Das Eröffnungssolo von »Don't Be Afraid, The Clown's Afraid Too« wird von dem Trompeter Snooky Young geblasen. Es ist auf Wunsch von Mingus genauso konzipiert, wie es Jahre zuvor von dem Trompeter Hobart Dotson in einem Konzert gespielt wurde. Mingus wollte es in der gleichen Form wiederhaben, als Widmung für die Witwe und die Kinder des verstorbenen Dotson. In dieser Komposition finden wir etwas von dem Geist Kurt Weills wieder. Zudem wurden Geräusche aus aus einer Sportarena eingeblendet.
»Adagio Ma Non Troppo« ist eine Bearbeitung von dem Pianosolostück »Myself When I Am Real«, das wir auf dem Album »Mingus Plays Piano« bei Impulse finden. Das gestrichene Cellosolo wird von Charles McCracken gespielt.

»Hobo Ho« hatte Mingus ursprünglich für das kurz zuvor erhaltene Guggenheim-Stipendium geschrieben. Es wird eröffnet von ihm am Baß, dazu steigt dann der Tenorist James Moody ein, der über das Thema im halben Tempo phantastisch improvisiert. Das ist beste Mingus- und Jazztradition. Das Poem und die Musik zu »The Chill Of Death« schrieb Mingus bereits 1943. Das Gedicht trägt Mingus hier sehr eindrucksvoll vor. Auch die Orchestrierung stammt von ihm.

Im letzten Titel »The I Of Hurricane«, ist die Orchestrierung wieder von Sy Johnson. »The I Of Hurricane« war der Spitzname, den Sue Graham Mingus während ihrer Kindheit von ihren Brüdern erhielt. Die Solisten im Stück sind entweder Charles McPherson oder Jerry Dodgion, sowie Bobby Jones und Julius Watkins.

Der Anteil von Sy Johnson zum Gelingen der Produktion war gewaltig. Seine Orchestrierung im besten »Mingus-Geiste« trug ihm allerdings nur Schwierigkeiten ein. Es kam zum Streit mit dem Bassisten, weil dieser auf der Plattenhülle »Orchestration by Charles Mingus« gedruckt haben wollte, ohne den beträchtlichen Arrangieranteil von Johnson zu erwähnen.


- Changes one (1974)

allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=Abycm967odep6



In dieser Besetzung war Mingus nicht nur in den Staaten, sondern auch in Europa in sehr vielen Orten zu hören, u.a. auch eine Woche im Münchner Jazzclub »Domicile« in der Siegesstraße. Die Band fand viel Beifall und Freunde unter den Zuhörern, vor allem bei den jüngeren Anhängern des Free Jazz. Zu »Remember Rockefeiler At Attica« - das Stück hieß zuerst »Just For Laughs Saps« -schrieb Mingus die Melodie und gab später dem Stück den neuen Titel. Sein Kommentar: »Ich möchte, daß die Leute durch den Titel zum Nachdenken angeregt werden, denn ich halte Rockefeiler für einen gefährlichen Mann. Wir sollten uns daran erinnern, daß er es war, der bei einem Aufstand der Gefängnishäftlinge von Attica hinging und Insassen zusammenschießen ließ.« Die Komposition »Sue's Changes«, zuvor »Sue's Moods«, widmete Mingus seiner letzten Lebensgefährtin: Susan Graham. Es werden verschiedene Stimmungen beschrieben, durch die Susan hindurchgeht. Das Stück beginnt zurückhaltend und wechselt zu frecher Sicherheit und Selbstbehauptung. Das Piano leitet zu einem romantischen Teil über, dem eine »normale« Phase folgt, dann kommt wieder das Piano mit einem kurzen Gefühlsausbruch. Das Tenorsaxophon klingt zärtlich, wird dann aber fordernder und dreister. Es folgt eine versöhnliche Stimmung, die in Hektik übergeht und wieder mit Versöhnlichkeit endet. In der Regel haben Jazzmusiker wenig mit solchen Stimmungsbildern zu schaffen: Oft werden sie lediglich als Vehikel für ihre Improvisationen verwendet. Das dürfte auch einer der Gründe sein, warum bis heute im Jazz die Komposition oft nur Fragmente oder Bruchstücke eines größeren Werkes sind. Ellington und Mingus waren gelegentliche Ausnahmen. »Devil Blues« beginnt mit einer Baßeinleitung von Mingus, dann steigt George Adams mit einem bluesigen Shout-Vocal ein. Clarence »Gatemouth« Brown, der dieses Stück unter »The Drifter« einspielte, schrieb den Text. »Devil Blues« setzt die alte schwarze Bluestradition fort.

Duke Ellingtons »Sound Of Love«, das Mingus kurz nach dessen Tod schrieb, ist eine weitere Huldigung an den Duke. Seit Mingus als Junge das erste Mal Ellington mit »East St. Louis Toodle-Oo« im Radio hörte, hegte er Bewunderung und Verehrung für ihn. Daß er später das Glück hatte, im Orchester von Duke Ellington mitzuwirken und eine Piano-Trio-Platte mit ihm einzuspielen, mag man als Glückstreffer bezeichnen, für Mingus bedeutete es weitaus mehr. »Duke Ellington's Sound Of Love« hat etwas von der Romantik und Substanz, die so viele Kompositionen Duke Ellingtons auszeichnet. Don Pullen fügt sich harmonisch in diese Stimmung ein, und George Adams setzt die Tradition von Ben Webster fort. Das Stück steht für die ganze Platte und das bedeutet in diesem Fall Ausgewogenheit.

Carlo
Letzte Änderung: 22 Jahre 1 Monat her von Kater Carlo.

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
22 Jahre 1 Monat her #6550 von Kater Carlo
Kater Carlo antwortete auf [Upload] Charles Mingus - Sammelthread
- Jazz Portraits - Mingus in Wonderland (live 1959)

allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=Ajpknu3egan1k



Nach einjähriger Abstinenz im Plattenstudio - Mingus nahm 1958 lediglich die Musik zu dem Film »Shadows« auf und wirkte bei einem »Jazz and Poetry«-Projekt des Dichters Langston Hughes mit - präsentiert er ein neues Quintett »Live« aus der damals für jede Art von Avantgarde offenen New Yorker Nonagon Gallery.

Nächtliche Szenen, die Mingus mit seiner Musik umsetzt, schildert »Nostalgia In Times Square«. Dem von den beiden Saxophonisten John Handy und Booker Ervin unisono gespielten Thema liegt eine drängende Eile zugrunde. Um das bildhaft zu illustrieren: es klingt, wie wenn zwei gute Bekannte ohne nach rechts oder links zu schauen durch eine Menschenmenge gehen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. An ihrem Vorhaben werden sie durch ein neu auftauchendes, rhythmisch sehr intensives Motiv gehindert, das sie zum Anhalten zwingt. Erst als die anonyme Menschenmenge vorüber geeilt ist, können sie weiter. Hier setzen dann die Improvisationen ein. Sofort begeistert durch seine melodiöse Vollkommenheit der Altsaxophonist John Handy, und spätestens nach seinem Feature in »I Can't Get Started« ist man von diesem Musiker hingerissen. Aber auch der Tenorsaxophonist Booker Ervin, den man nach der Pianoüberleitung von Richard Wy-ands hören kann, weiß, wie man die Zuhörer auf seine Seite bringt.

In unerhörter »Shouter«-Manier prescht er durch seine Chorusse, die mit gewaltigem Ton und unverkennbarer Phrasierung angeboten werden. Seine große Stunde schlägt in dem »No Private Income Blues«. Dieser »Texas Tenor Giant« braust los, als wären alle Teufel dieser Welt hinter ihm her. Das wechselseitige Spiel (Chase) zwischen John Handy und ihm zeigt seelenverwandte Improvisationsvirtuosen.
In den beiden Jahren, in denen der Drummer Dannie Richmond bei Mingus spielt, ist er schon wie der zweite Atem seines Chefs geworden. In den Dialogen zwischen den beiden hört man auch die sich immer noch steigernde Perfektion, die das Baßspiel von Mingus erfährt. Es bleibt aber nicht nur bei der Technik, sondern er mischt auch unter seine Improvisationen versteckte Songphrasen oder schafft durch gleichzeitiges Anschlagen mehrerer Saiten Gitarreneffekte. Kurzum, Mingus diktiert eine Richtung, die viel von dem vorwegnimmt, was später Bassisten wie Scott LaFaro, Charlie Haden, Steve Swallow und Gary Peacock noch weiter entwickeln.

»Alice's Wonderland« ist eine Ballade mit geheimnisvollem Charakter. Rhythmische Verschiebungen, die Mingus durch sein Baßspiel initiiert, um sie dann in die schwebende Grundstimmung des Themas zurückzuführen, bestimmen die ganze Komposition. Diese Arbeitsweise des Bassisten kann besonders gut beim Altsaxophonsolo John Handys nach vollzogen werden.


- Blues & Roots (1959)

allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=Aby65mpbd9fco




»Es gibt in meiner Musik die gleiche Vielfalt wie in meinen Gefühlen oder in der Welt, und eine Komposition allein oder eine Kompositionsart drückt nur einen Teil der Gesamtwelt aus, die meine Musik ausmacht. In einem Hüllentext zu einem anderen Album erkläre ich genauer, warum meine Stücke so verschieden voneinander sind und nicht etwa nur eine ganz bestimmte, stets vorherrschende Stimmungslage, Klangfarbe und Schreibweise aufweisen. Bei einem Konzert- oder Clubauftritt lasse ich die Stücke in einer Reihenfolge spielen, von der ich spüre, daß sie der betreffenden Situation entspricht und dem, was ich in dieser Situation sagen will. Jede Komposition baut auf die vorausgegangene auf, und die Abfolge der Kompositionen ergibt die Aussage, die ich in diesem Augenblick oder zu diesem Zeitpunkt zu machen suche. Die Größe des Jazz besteht ja gerade darin, eine Kunst des Augenblicks zu sein; dies gilt besonders für die Improvisation, aber auch, in meiner Musik, für die Beziehung die sich aus der Reihenfolge der Kompositionen ergibt.

Die vorliegende Platte ist ungewöhnlich: sie zeigt nur einen einzigen Ausschnitt aus meiner musikalischen Welt, den Blues. Vor einem Jahr schlug Nesuhi Ertegun mir vor, ich solle ein ganzes Album mit Blues im Stile von >Haitian Fight Song< aufnehmen, da einige Leute, besonders Kritiker, meinten, ich würde nicht genügend swingen. Er wollte sie mit einer Salve >Soul Music< zum Schweigen bringen, einer erdigen, swingenden, tief im Blues und der Kirche verwurzelten Musik. Ich wurde swingend, von >swing< umgeben geboren, und als kleiner Junge klatschte ich beim Gottesdienst mit; jetzt aber bin ich erwachsen und will etwas anderes als nur swingen. Doch der Blues kann mehr als nur swingen, und so willigte ich ein. Ich beschloß, die Kompositionen auswendig zu lernen und dann ihre Phrasierung am Klavier den Musikern Stück für Stück vorzuspielen. Ich wollte, daß sie die Tonfolgen auf diese Weise erlernten, sie sollten sie eher im Ohr als auf dem Papier haben, so daß sie die durchkomponierten Teile mit der gleichen Spontaneität und dem gleichen Feuer spielen würden, wie ein eigenes Solo. Und ich beschloß, mit einem größeren Ensemble zu arbeiten, in einer Art Bigband zu spielen, von der ich wollte, daß es in ihr ebensoviele Linien zu hören gebe, wie sie Musiker umfaßte. Und ich verpflichtete nur solche Musiker, von denen ich wußte, daß sie ein großartiges Gehör haben, daß sie damit imstande waren, meine Musik zu spielen und zu verstehen.

Das erste Stück, >Wednesday Night Prayer Meeting< ist Kirchenmusik. Als Kind hörte ich diese Art von Musik, wenn ich mit meiner Mutter zum Gottesdienst ging. Die Gemeindemitglieder preisen den Herrn, sie bekennen ihre Sünden, singen, rufen und schreien und geraten ein wenig in Ekstase. Einige Prediger treiben Dämonen aus; die Zwiesprache, die sie dabei halten, nennen sie >in Zungen re-den< oder >eine unbekannte Zunge (eine Sprache, die der Teufel nicht versteht) reden<. John Handy, Willie Dennis, Horace Parlan, Booker Ervin und Dannie Richmond spielen die Soli.

Der >Cryin' Blues< ist ein Blues ohne die übliche Tonika-Subdominante-Tonika-Dominante Akkordfolge. Zuerst spielt Booker Ervin zusammen mit der ganzen Band. Nach dem Baßsolo gibt es ein Klaviersolo von Horace Parlan, und Jackie McLean spielt zusammen mit dem Ensemble den Abschlußchorus.

Einige Zeit bevor ich diese Platte machte, hatte ich eine Themensammlung mit Jelly-Roll-Morton-Stücken gekauft; diese Stücke wollte ich arrangieren. Irgendwie aber verlegte ich das Buch und schrieb später dann >My Jelly Roll Soul> - Eindrücke von Jelly Rolls Formenwelt und Seele oder Gedanken darüber. Die Soli sind von Jimmy Knepper, Horace Parlan und Jackie McLean, danach spielen Dannie Richmond und ich Vierer und Zweier.

>E's Fiat Ah's Fiat Too< ist in pyramidenförmigen Linien gehalten und in Kanonform aufgebaut. Mal Waldron, Booker Ervin, Jak-kie McLean, John Handy und Dannie Richmond spielen die Soli. Die Soli auf >Tensions< sind von mir, Jackie McLean, Booker Ervin und Horace Parlan.

In >Moanin'< spielt jeder Musiker eine eigene, einfache Blueslinie. Die Soli sind von Jackie McLean, Pepper Adams und Booker Ervin.

Es lief dufte bei diesen Aufnahmen, wir waren zusammen und spielten uns die Seele aus dem Leib, und ich glaube, daß in dieser Musik ungeheuer viel Leben und Emotion steckt.« (Charles Mingus)



Beide CDs wurden mit LAME 3.91 -alt preset standard- geriipt und auf Myplay geuppt. Die Zugangsdaten gibt es via PN.

Carlo

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
22 Jahre 1 Monat her #6558 von cntr
ich hab Charles Mingus - Pithecanthropus Erectus im angebot

in Stereo 112kb/s VBR gerippt

zitat carlo:
"Die offizielle Pithecanthropus Erectus von Atlantic (1956) hat 4 Stücke,
hier handelt es sich allerdings um eine Zusammenstellung des Billiglabels Giants of Jazz.
Trotzdem empfehlenswert."

--> PN!

mfg. cntr ;)

Join the group: www.last.fm/group/FKGM/

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
22 Jahre 1 Monat her #6716 von RainerZufall
RainerZufall antwortete auf [Upload] Charles Mingus - Sammelthread
mein Beitrag:

Immortal Concerts
Charles Mingus & Eric Dolphy featuring Bud Powell
Jazz Festival, Antibes, July 13, 1960

Better git hit in your soul
Wednesday night prayer meeting
Prayer for passive resistance
I´ll remember april
What love?
Folk forms I

Cahrles Mingus, Ted Curson, Eric Dophy, Booker Ervin, Dannie Richmond, Bud Powell

Bei Bedarf wird geupt.

Schönen Tach noch
Rainer

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
22 Jahre 1 Monat her - 22 Jahre 1 Monat her #6723 von Kater Carlo
Kater Carlo antwortete auf [Upload] Charles Mingus - Sammelthread
Danke für dein Angebot, Rainer. Wenn das eine "Giants of Jazz" CD ist (italienisches Billiglabel) dann uppe ich gerne die originale Atlantic CD, deren Klang ist wesentlich besser.

Gleiches gilt für die Eric Dolphy CD .

Carlo
Letzte Änderung: 22 Jahre 1 Monat her von Kater Carlo.

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
22 Jahre 1 Monat her #6729 von RainerZufall
RainerZufall antwortete auf [Upload] Charles Mingus - Sammelthread
Danke Dir, Kater Carlo! sind Giants of Jazz!
da nehme ich doch gerne Dein Angebot an :)

Schönen Tach noch
Rainer

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
22 Jahre 1 Monat her #6762 von Kater Carlo
Kater Carlo antwortete auf [Upload] Charles Mingus - Sammelthread
Mingus at Antibes (1960)

allmusic.com/cg/amg.dll?p=amg&sql=A86n20r2ar48c



Für den sich immer intensiver entwickelnden »Mingus Sound« wurde 1960 ein wichtiges Jahr, denn Eric Dolphy war zu seiner Gruppe gestoßen. Nun hatte die Band neben der dynamischen Rhythmusgruppe auch ein optimales Bläserteam: einmal den heißen Texas-Tenoristen Booker Ervin und daneben den -für damalige Zeiten - abstrakten Eric Dolphy, ein Picasso auf dem Altsaxophon und der Baßklarinette. Dazu kam noch der Trompeter Ted Curson, der seine besten Arbeiten bei Mingus ablieferte. Sein Spiel läßt sich gleich in dem Opener »Wednesday Night Prayer Meeting« gut verfolgen, in dem Ted Curson ausreichend Zeit erhält, um sich glänzend profilieren zu können. Mitreißend ist danach das kochende Spiel von Booker Ervin, ein Musiker, der von den Jazzfreunden zu Unrecht schnell nach seinem Tode vergessen wurde. Eric Dolphy läßt sich von ihm so mitreißen, daß er in ein hektisches Fahrwasser gerät. Mingus feuert seine Musiker nicht nur mit seinem pulsierenden Baßspiel, sondern auch durch Zurufe an. Großen Raum erhält Booker Ervin wieder in »Prayer For Passive Resistance«. Mingus hat diesen großartigen Tenoristen immer richtig einzuschätzen und einzusetzen vermocht.

»What Love?«, eine überarbeitete Fassung von »What Is This Thing Called Love?«, zeigt Ted Curson in bester Verfassung. Er steuert großartige Soli bei, die lyrisch und rhapsodisch angelegt sind. Diese Trompetensoli gehören zweifellos mit zu den Höhepunkten dieses Konzertes. Eric Dolphy beginnt seine Zwiegespräche zwischen Altklarinette und Baß, die aber noch nicht so ausgereift sind wie später in »Fables Of Faubus« (Enja 3049). Ein Teil des Publikums wird unruhig, pfeift verärgert, man merkt, daß 1960 manche Festivalbesucher nichts mit dieser Musik anzufangen wußten. Das scheint Mingus aber nicht weiter zu irritieren. Im Gegenteil! Während Dolphys Solo ruft er ihm zu »Talk To Them« und fordert so den Erzählcharakter, den dieser anstrebte, zusätzlich heraus.

In »I'll Remember April« kommt Bud Powell dazu. Es ist das einzige Stück worauf er mitwirkt. Obwohl es interessant ist, diesem Innovator aus den Tagen des Bebop zuzuhören, vermag Bud Powell nichts Wesentliches beizutragen. Im Gegenteil, ohne ihn wirkt die Musik freier und progressiver. So bekommt das Stück einen Jam-Session-Charakter im Bebop-Stil, von dem Mingus sich bereits gelöst hatte.
»Folk Forms« wird eine schöne Reise zurück zu den frühen Tagen des New-Orleans-Jazz. Mingus greift hier das Prinzip der Kollektivimprovisationen auf.

»Better Git Hit In Your Soul« hat ein starkes mitreißendes Gospelfeeling, das man auch heute noch authentisch erleben kann. Zukünftigen New-York-Besuchern ist zu empfehlen, an einem Sonntagnachmittag Reverend Ike's Kirche in Washington Heights Up-town in New York zu besuchen. Dort wird man Zeuge, wie mit der Gospelmusik solch eine musikalische Kraft entwickelt wird, daß die Leute während der Musik aufspringen und ausnahmslos alle richtig im Takt mitklatschen.

Gerippt mit LAME -alt preset standard-

Wird heute auf Myplay geuppt, ihr könnt schon PNs schicken, Antwort folgt sobald alles oben ist.

Carlo

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Mehr
20 Jahre 3 Monate her #16646 von dYlan
Cater Karlo hat ja bereits alles über Charles Mingus geschrieben. Was soll ich mich da noch anstrengen... Aber wer damals Hemmungen hatte, sich mit dem Kater auszutauschen, kann das jetzt nachholen.

Im eMule-Netzwer geistert gerade das Album ah um aus dem Jahr 1959. Es ist verlustfrei im Format FLAC komprimiert und ist für alle Jazzliebhaber ein absolutes muss - es ist ein wundervolles Album!

Ein Log-File gibt es dazu nicht, aber bei einem einmaligen Durchhören ist mir nichts Negatives aufgefallen. Ebenfalls fehlt das Cover (kann man aber über mich bekommen).

1. 7:23 Better Git It in Your Soul
2. 5:44 Goobye Pork Pie Hat
3. 5:03 Boogie Stop Shuffle
4. 3:10 Self-Portrait in Three Colors
5. 5:51 Open Letter to Duke
6. 6:18 Bird Calls
7. 8:14 Fables of Faubus
8. 9:15 Pussy Cat Dues
9. 6:17 Jelly Roll
10. 6:31 pedal Point Blues
11. 4:40 GG Train
12. 4:08 Girl Of My Dreams


Dateiname: Charles Mingus - Mingus Ah Um (20-Bit Digitally Remastered) - By Zoid.rar


dYlan
Anhänge:

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: CharNodeSilberdistelloggejuke_boxcntrMorPHeus
Zum Seitenanfang