Manchmal kann man ziemlich sauer werden. Vor etwa drei Jahren habe ich Test weise einen anonymen Proxy eingerichtet. Ich wollte damit demonstrieren, welche Vorteile und Nachteile ein Surfen über Proxies haben kann.
Auf der einen Seite surft man mit der IP der Boardnachrichten anonym im Internet, auf der anderen Seite bekommt der Betreiber des Proxies interessante Einblicke in das Surfverhalten dieser Leute. Und mit etwas Spürsinn kann man die Realdaten seiner "Kunden" ermitteln.
Es ist damals zu keinem Beitrag gekommen. Ich konnte mich aus rechtlichen Gründen nicht dazu durchringen, den Proxy in Betrieb zu nehmen. So schlummerte das Programm in den Untiefen meines Webaccounts und wurde nur wenige male benutzt. Ohne Kenntnis des direkten Links konnte das Programm nicht aufgerufen werden. Ich hatte insgesamt nur zwei Leute über die Existenz des Proxies informiert.
Um so überraschter war ich, als ich vor einigen Monaten eine seltsame Entwicklung bei den Logfiles beobachtete. Die wurden von Tag zu Tag größer. Ich hatte mir noch nie die Zeit genommen, Logfiles zu studieren. Das macht eigentlich auch wenig Sinn. Aber als sich die Filegröße von Tag zu Tag aber expotentiell steigerte, wurde ich doch neugierig.
Bei der Durchsicht traf mich der Schlag - ganz Europa holte sich Wichsvorlagen über den anonymen Proxy auf fkgm.de. Seitenweise wurden Hard- und Softpornobildchen anonym bezogen, über Firmen-IPs, über deutsche, skandinavische und sogar saudi-arabische Internetprovider. Das Aufkommen war so hoch, dass der Webserver ziemlich unter der Last ächzte und zeitweise kaum noch normale Abfragen abwickelte.
Nun - ich bin der Sache nachgegangen. Zuerst wurde auf einer ganz interessanten Seite über anonymes Surfen der fkgm-Proxy vorgestellt:
www.zensur.freerk.com/
. Nach eigenen Angaben ist
Freerk ebenfalls Mitglied hier, konnte dadurch aber niemals Informationen über den hier installierten Proxy bekommen haben. Wahrscheinlich ist vielmehr, dass einer der beiden Eingeweihten den Link ausgeplaudert hat.
So ehrenwert Freerks Webseite sein mag, so liederlich ist die Realität. Es begann mit einer dänischen Babe-Seite. Die veröffentlichte ihre Links nur noch über den fkgm-Proxy und so ging es weiter. Immer mehr Pornoanbieter benutzten fkgm als Zwischenproxy, um die Lagerstätten ihrer Schmuddelbildchen zu tarnen.
Nun- mir blieb nichts anderes übrig, als das Ding abzuschalten. Aber noch immer ist jeder dritte Aufruf solch ein Porno-Proxy-Link.
OskarMaria