Strafanzeigen gegen deutsche User

Der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft will mit Strafanzeigen gegen Nutzer von Internet-Tauschbörsen vorgehen. Eine entsprechende Initiative wolle die Vereinigung am morgigen Dienstag auf einer Pressekonferenz ankündigen, berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Branchenkreise.

Erste Anzeigen sollen in kürze gestellt werden. Dabei könne es jeden treffen, schreibt die Zeitung. Zunächst will der Phonoverband jedoch Nutzer zur Rechenschaft ziehen, die das Urheberrecht in großen Stil verletzt haben, indem sie eine große Anzahl von Musik-Dateien zum Download anbieten.

Mit den Klagewellen des US-Musikverbandes RIAA sollen die Aktionen in Deutschland nicht vergleichbar sein. Wie die Zeitung aus Branchenkreisen erfuhr, seien zunächst keine Hunderte von Anzeigen geplant. Die RIAA hatte allein in der vergangenen Woche über 500 Anträge vornehmlich gegen Studierende und Universitätsangehörige bei den Gerichten eingereicht.

30.000 Warnungen an User verschickt
Zuletzt im Januar hatten die deutschen Phonoverbände mit einer Aufklärungskampagne vor der Nutzung illegaler Musik-Downloads aus dem Internet gewarnt. Neben 30.000 Nachrichten an User von Filesharung-Clients wurden über 1.000 Briefe an Unternehmen und Forschungseinrichtungen verschickt. Darin wurde auf Sicherheitsrisiken und mögliche rechtliche Konsequenzen hingewiesen, die durch die Nutzung von Web-Tauschbörsen entstehen könnten.

Damals ließ sich Phonoverbands-Chef Gerd Gebhardt mit den Worten zitieren: "Wer jetzt nicht die Finger von Internet-Tauschbörsen lässt, muss mit Folgen rechnen.

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