Politisches Kabarett gefällig?

Bin so frech und habe vom 3Gestirn "CONTRA" auf myplay gelegt. Bei Interesse PN.
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Kabarett mit heftiger Keule
(Marianne Kolarik, Kölner Stadtanzeiger vom 26.01.2001)
Das neue Programm des "Dreigestirns" schenkt größte Heiterkeit. An seinem neuen Programm "Contra" zeigt das "3Gestirn" in der Comedia, dass es das gesamte Spektrum satirisch unterfütterter Unterhaltung beherrscht: Es nennt die Dinge beim Namen und bringt sie auf den Punkt. Und zwar aus allen möglichen Perspektiven. Das ist es auch, was das demnächst mit dem Deutschen Kleinkunstpreis 2001 dekorierte Gespann auszeichnet: seine Fähigkeit, das anvisierte Ärgernis so lange hin und her zu drehen, bis es in seiner ganzen Absurdität sichtbar wird. Wobei es sich dabei auch durchaus um Missstände bei Leuten handeln kann, deren Oberstübchen nicht zum Wohle der Menschheit eingerichtet wurde, sondern zur Verschleierung für die wahren Motive ihrer Handlung - um Politiker.

Anfangs beschränken sich die drei Kabarettisten darauf, dem Grauen einen Namen zu geben. So weisen sie zum Beispiel auf Folgen des verheerenden Schwunds der deutschen Bevölkerung hin ("Ein Raum ohne Volk") oder stellen die Frage nach der politischen Kultur, für deren Zustand nicht zuletzt die Nahrungsmittelkette verantwortlich ist. Später drehen sie aber kräftig an der Schraube allgegenwärtiger Volksbelustigungen "Die Welt ist ja gar nicht so schlecht", meinen sie besänftigend - nur um anschließend um so heftiger mit der kabarettistischen Keule auf die vom Millionärswahn heimgesucht Gesellschaft einzudreschen.

Kemmer etwa verbindet die Eckdaten zur Erneuerung unseres Schulsystems mit denkwürdigen Vorschlägen für eine effektiver Verkürzung der Schulzeit - ein Rechenexempel, das den Bildungsetat enorm entlasten könnte. Schmickler dürfte sich beim Klerus mit seinen Slogans für mehr Glaubens-Akzeptanz ("Ich glaube gern") beliebt machen. Und Nitschke stillt als "Bestsellerfresser" den Hunger nach klaren Worten: Am Beispiel von Jürgen Fliege lässt sich unschwer feststellen, wie man jemand am einfachsten beleidigen kann: ganz einfach, indem man ihn zitiert.

Haben sich die drei längst als Meister-Synchronsprecher profiliert, so sind sie nun auf dem besten Wege, als der kleinste MGV Kölns in die Geschichte einzugehen: Rich Schwab hat den drei bösen Buben eine Reihe von Liedern auf den Leib geschrieben. Ein beträchtliches akustisches Vergnügen, das enthusiastischen Beifall auslöste

Vielen Dank für den Upload, ist ´ne klasse CD und ich kann sie allen mit einer Spur Humor nur wärmstens an Herz legen.