bill lasswel remixed

hoi boardies,

sussan deyhim : shy angels : reconstruction and mix translation of "madman of god" -2002

Cramworld

Als die in New York lebende Sussan Deyhim, geboren in Teheran, zu Beginn des Jahres 2000 mit Madman Of God einen aufregend zeitgenössisch wirkenden Kotau vor persischen Klassikern des Sufi vollzog, setzte sie in erster Linie auf klassische Instrumente und Musiker, die mit ihren Namen für das Album werben konnten: Glen Velez, Reggie Workman, Will Calhoun, Karsh Kale, Dave Soldier, um nur ein paar zu nennen. Die Sängerin, Produzentin und Arrangeurin hatte zuvor bereits mit Bill Laswell Erfahrungen gesammelt. So wundert es nicht, dass der Guru des Remixwesens das Album komplett neu bearbeitet hat.
Shy Angels outet sich im Untertitel korrekt als Reconstruction And Mix Translation Of "Madman Of God" By Bill Laswell. Der Elektroniker setzt dabei selten auf brachiale Neuerungen, filettiert ein paar Stücke mit nervösen Chills, bringt ein wenig TripHop in Deyhims Trance unter und überzeugt sogar mit den Tricks, die andere schon vor 30 und mehr Jahren ausgebaggert hatten: "Meykhaneh" hat den psychedelischen Sound der ersten Scheiben eines Jimi Hendrix, "Navai" hätte Lee Perry in seinem Ark-Studio basteln können. "Bade Saba" wurde von sechs auf zwölf Minuten aufgemotzt und dümpelt, als sei Jazzrock gerade erst erfunden worden. Das macht den Mann sympathisch. Man mag Alben wie dieses recht überflüssig finden und das Original empfehlen. Man kann an diesem Laswell aber auch goutieren, dass er die gesamte Geschichte des Soundexperiments serviert, alle Schwächen inklusive. Wie der wohl in zehn Jahren tönt? (quelle: amazon.de)

mfg
raskolnikov aka dirk