hoi boardies,
mal vorbeirauschen
caetano veloso : foreign ground -2004
jazzecho (16. april) meint:
Das sogenannte "Great American Songbook", das seit ewigen Zeiten nahezu jedem Jazzmusiker die melodischen Vorlagen für seine Improvisationen liefert, war auch die Quelle, aus der sich Caetano bevorzugt für die Zusammenstellung des Repertoires von "A Foreign Sound" bediente. Beinahe anderthalb Dutzend anerkannte Jazzstandards stehen auf dem Programm. Dazwischen eingestreut hat Caetano aber auch einige Songs gänzlich anderer Herkunft, die bei puristisch eingestellten Jazzhörern wiederum verwirrtes Kopfschütteln hervorrufen dürften: Das Spektrum reicht von Bob Dylans "It's Alright, Ma (I'm Only Bleeding)" über Harry Belafontes "Jamaica Farewell" und Stevie Wonders "If It's Magic" via Paul Ankas "Diana" und Morris Alberts "Feelings" bis hin zu Nirvanas "Come As You Are" und Arto Lindsays punkigem DNA-Klassiker "Detached". [Auf der amerikanischen Ausgabe von "A Foreign Song" findet man auch noch Elvis Presleys "Love Me Tender" und David Byrnes "(Nothing But) Flowers".]
Nicht weniger Eklektizismus verraten die Arrangements und Instrumentierungen all dieser Stücke. Mal wird Caetano von einem 28-köpfigen Orchester unter der Leitung seines langjährigen musikalischen Gefährten Jaques Morelenbaum unterstützt, mal von modern ausgerichteten, experimentellen Musikern wie seinem Sohn Moreno Veloso und Gitarrist Pedro Sá oder dem Produzentenduo Kassin und Berna Ceppas, dann wiederum verläßt sich der Sänger einzig und allein auf sein eigenes begleitendes Akustikgitarrenspiel; und Cole Porters "Love For Sale" präsentiert er schließlich gar a cappella. Von einer "Amerikanisierung" Caetano Velosos kann hier wirklich nicht die Rede sein. Statt dessen findet eher eine dezente, fast schon subversive Brasilianisierung vieler Jazz- und Popstandards statt.
ein amazon-kunde schrieb:
Aber den größten Teil des Songmaterials - die Klassiker - singt er irgendwie distanziert, und nicht nur er geht auf Abstand zu seinen Versionen. Der Hörer schmunzelt oder wendet sich beim Abspielen dieses Albums wahlweise ab.
Da hat sich Veloso weit unter Wert verkauft
sound.de :
Es ist schon eigentümlich: Caetano Veloso kann anpacken was er will. Unter seinen Fingern verwandelt sich scheinbar alles zu Gold. Seiner milde Zunge wird man niemals überdrüssig und seinem Einfallsreichtum und seinen Einfühlungsvermögen sind scheinbar keine Grenzen gesetzt. Ein Phänomen
lesenswert---->
TAZ-interview
(28 april)
fazit : sind einige perlchen drauf
mfg
raskolnikov aka dirk