Beck_Midnight_VulturesEschienen ist dieses bunte Ü-Ei Becks am 22. November 1999, genau an dem Tag,an dem ein Freund von mir Geburtstag hat. Dies mag uninteressant sein, aber genau diese kleinen Randtöne und Variationen machen Beck so wunderbar erfrischend. Da mal ein kleines Glockenspiel-Solo, da mal ein Frauengekreische im Hintergrund. Zusammen gemixt ergibt sich ein einziges musikalisches Mischmasch das, so unglaublich das auch klingen mag (im wörtlichen Sinne), eine geniale Platte aus "Midnight Vultures" macht, die mit so manchem aufwarten kann.

JimmyEatWorldUrsprünglich als Metallica-Coverband Karriere machen - so wäre es geplant gewesen. Aber natürlich kam alles anders. 1994 gründeten Jim Adkins, Rick Burch, Zach Lind und Tom Linton die Band mit dem wohl schrägsten Namen seit langem - Jimmy Eat World. Kaum gegründet, produzierte das Quartett auch schon das erste Album - man hatte bereits Kontakte zu Studios. Von der Scheibe - einfach Jimmy Eat World betitelt - gab es gerade mal zweitausend Pressungen - man kann sich vorstellen, dass es nicht einfach ist, auf herkömmlichem Wege zu einer dieser begehrten Scheiben zu kommen. Auf einem Benefizkonzert werden die Vier aus Mesa von einem Talentscout entdeckt und unterzeichnen einen Plattenvertrag für Capitol Records.

Zwei Jahre wird es still um Jimmy Eat World bis endlich das zweite Album der Band an den Start geht - leider nur in den Staaten, der Silberling schafft es offenbar nicht bis nach Europa zu schwappen. Nach reichlich Touren gehört die Band zu den beliebtesten in Amerika. 1999, drei Jahre später, kommt mit Clarity das dritte Album heraus und wieder bringt es die Plattenfirma nicht zustande, die hochklassige CD auch in Europa zu vertreiben. Nach Meinungsverschiedenheiten über Management und Vertrieb trennt sich Jimmy Eat World von Capitol Records.

Erst nach dem Split mit der Plattenfirma beginnt Jimmy Eat World auch in Europa zu touren. Plötzlich fiel das sprichwörtliche Brett vor dem Kopf und Capitol Records kam auf die Idee, das letzte Album, das die Band unter diesem Label produziert hat, in Europa auf dem Markt zu werfen. Währenddessen produzieren die Vier eifrig ein neues Album - American Bleed. Dies nun bescherte in Europa die seltsame Zeitgleichheit, mit der beide Alben anno 2001 auf den (europäischen) Markt kamen. Man merkt mit dem Album American Bleed, dass sich Jimmy Eat World nicht mehr hinter Begriffen wie Emo Core oder Noise Rock zu verstecken braucht - die Band hat ihren eigenen Stil gefunden und der Erfolg gibt ihnen Recht, zumal er sich on Tour abspielt und nicht in irgendwelchen Radiosendern.

Diskographie:

  • 1994 - Jimmy Eat World
  • 1996 - Static Prevails
  • 1999 - Clarity (USA)
  • 2001 - Clarity (EU)
  • 2001 - Bleed American

tito_tarantulaSüdländischer feiner, und extrem heißer Dip mit harten und ausgetrockneten Nachos. Das wäre wohl eine zutreffende Beschreibung, was die Bandmitglieder der Gruppe Tito & Tarantula während ihrer Proben so essen. Sonst gibt es wohl keine andere Erklärung, wie schön mexikanischer Rock sein kann. Nicht nur schwül und durstig muss es da zugehen, nein, auch lustig und verdammt verrückt. Das ist Musik, die inspiriert, die dem Körper endlich etwas zum Träumen bietet und die durstig macht. Durstig auf den englischsingenden Mexikaner, dem Verlangen nach heißen Nächten, einfach auf mehr. Mehr von diesen kleinen Implosionen; dem Etwas, das da in der Magendgegend raus will, aber immer wieder von sanften Zwischeneinlagen gestoppt wird. Also wird man nicht satt - kann man ja auch gar nicht: Denn diese Musik ist zu schön um Stopp zu drücken. Zu rockig um aufzuhören Luftgitarre zu spielen. Zu verlangend.

Die meisten kennen Tito&Tarantula vom schrägen Roadmovie "From dusk till dawn" von Quentin Tarantino, in dem die Band ein paar Minuten lang die volle Aufmerksamkeit geniessen darf - als sie nämlich im "Titty Twister" auftritt - mit dem Song, der dann auch direkt als Single heraus kam: "After Dark".

Tarantism erschien dann knapp danach und wurde ein voller Erfolg. Anders hingegen auf ihrem zweiten Album "Hungry Sally & Other Killer Lullabies", das sich für ein zweites Album ganz gut schlägt, dennoch nur ein Nachfolger zu sein vermag. "Little Bitch" ist allerdings wieder ein richtiger Erfolg, wenn auch noch rockiger als gewohnt. Vielleicht haben die aber auch einfach die Nachos mit Dip recht lecker gemacht. Oder zu lecker...

Diskographie:

  • 96' From Dusk till Dawn OST
  • 97' Tarantism
  • 99' Hungry Sally & Other Killer Lullabies
  • 00' Little Bitch
  • 02' Andalucia

kid_loco_picEs ist schwer vorzustellen, dass jemand von Jean Yves Prieures Kaliber mal ein waschechter Punk war - un dennoch steht Prieure aka Kid Loco zu seiner Vergangenheit. Aber wirklich festgelegt hat sich der verrückte DJ und Remixer jedoch offensichtlich nie. Hing der doch Anfangs den rockigen Klampfenriffs nach, waren es in den Achzigern HipHop-Acts wie RunDMC oder die legendären Beastie Boys, denen er nacheiferte.

biosphereAAlles gut kommt von oben - so auch Geir Jenssen, die treibende Kraft hinter dem Projekt Biosphere. Jenssen begann seine Musikerkarierre eigentlich mit der Band Bel Canto. Zusammen mit seinen Freunden Anneli Decker und Nils Johannsen. 1985 gegründet brachte die band 1987 ihr erstes Album - White-Out Conditions - heraus. Die Band erntete damit nicht nur in der Norwegischen Fachpresse gute Kritiken. Trotz des Erfolges von Bel Canto verließ Jenssen 1989 nach dem Release des zweiten Albums die Band, um seine eigenen musikalischen Ziele zu verfolgen - und diese lagen eindeutig im Dance-Bereich.

ChemBrothersKaum einer hätte Ed Simons und Tom Rowlands 1992 einen derartigen Erfolg zugetraut, als sie mit den Chemical Brothers eine der Grundlagen des BigBeats legten. Eigentlich hätte die Gruppe ja Dust Brothers heißen sollen, aber aufgrund rechtlicher Probleme hatte man sich dann doch zu den chemischen Brüdern umbenannt.

KurzNews

Jetzt kann man sich auch bei Amazon mit mp3-Musik eindecken. Die Titel sind mit 256 kBit/s kodiert, angeblich hält das Internet-Versandhaus über fünf Millionen Stücke vorrätig. Will man einzelne Titel herunterladen, dann geht das ohne extra Software. Doch für ganze Alben muss man den Amazon-Downloader installieren. Auch hier wird der Verbraucher wieder unnötig gegängelt.
Angeblich gäbe es im Moment 2000 Alben zum Einführungs-Sonderpreis für unter fünf Euro, doch im Gegensatz zu Saturn konnte der Autor keine finden, die seinem Musikgeschmack entsprechen. Selbst olle Kamellen sind deutlich teurer.
Keine Ahnung wie sich die mp3-Preisgestaltung im Einzelnen gestaltet: Fast 10 Euro für ein Album, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat, sind ein deutlich überhöhter Preis. Da die Distribution via Internet fast nichts kostet, wird die Beute wahrscheinlich hauptsächlich zwischen Händler und Plattenfirma verteilt. Es wäre interessant zu wissen, wie viel davon bei den beteiligten Künstlern ankommt.
Der Lernprozess im Musikbusiness scheint noch nicht abgeschlossen.
OskarMaria, 01.05.2009

Lhasa de Sela, musikalische Grenzgängerin zwischen Mexiko und Kanada, arbeitet an einem neuen Album. Das teilt zumindest ihre Webseite mit, die ansonsten aber kaum etwas inhaltlich zu bieten hat. Das Album soll am 21. April 2009 in Europa erscheinen, mehr Informationen dazu gibt es aber nicht. Als kleine Kostprobe wird allerdings eine Singleauskopplung angeboten, die musikalisch gesehen, Altbekanntes von der Sängerin bietet, die wir aber trotzdem unseren Lesern nicht vorenthalten wollen:


Oskarmaria, 24.03.2009

Im Internetshop der Kaufhauskette Saturn gibt es bis Ende März Sonderangebote. Alben können für fünf Euros als mp3 ganz ohne Kopierschutz und lästige Zwangssoftware heruntergeladen werden. Der Autor hat den Download-Laden gerade mal getestet. Tatsächlich finden sich auch seltene Titel im Angebot, die es als CDs nicht mehr gibt. Man muss sich registrieren, kann dann per Kreditkarte oder per Lastschrift bezahlen. Nach der Kasse bekommt man einen Link zum Download, den man bis zu drei Mal wiederholen kann. Beim Autor gab es Schwierigkeiten. Die ersten beiden Downloads blieben alle hängen, erst beim Dritten klappte es. Die Geschwindigkeit war allerdings dürftig - immer wieder stockte das Herunterladen und setzte sich erst nach längeren Pausen wieder fort.
OskarMaria, 13. März 2009

Gerade erreicht mich die Mitteilung, dass Fabchannel zum 13. März 2009 aufgibt und den Stecker zieht. Das ist schade, denn ich hatte mich als Autor sehr an das Angebot der Holländer gewöhnt und einige Beiträge auf den von Fabchannel mitgeschnittenen Konzerten im Amsterdamer Paradiso aufgebaut. Bitte nutzt die Zeit noch um die drei hervorragenden Konzerte von Calexico, Iron & Wine und Rodrigo y Gabriela Euch anzuhören. Alle drei sind es wert!

Die professionell mitgeschnittenen Konzerte von Fabchannel waren wohl den Musiklabels ein Dorn im Auge. Nach Angaben von Justin Kniest von Fabchannel, hätten immer mehr Labels die Veröffentlichung verboten. So dass für Fabchannel kaum noch interessante Mitschnitte übrig blieben. Doch der Autor vernutet, dass es sicher auch andere kommerzielle Hintergründe gibt, denn Fabchannel lag kein stimmiges Geschäftsmodell zugrunde und hatte wohl auch keinen potenten Investor im Hintergrund.
OskarMaria,
06.03.2009

Grooveshark ist ein neues Musik-Webangebot, das sich gut als Alternative zu youtube benutzen lässt - eben ohne bewegte Bilder. Der Dienst hält ein breites Angebot an Musikstücken bereit. Bei einem kurzen Test wurde der Autor in drei von vier Fällen auch fündig. Ist man dort registriert, kann man die ausgewählten Songs zu Playlisten zusammenfassen und über das Internet auf den heimischen Rechner streamen. Die Qualität ist ordentlich - immerhin bekommt man die Daten mit 192 kbit kodiert. Mit einem Applet lassen sich die Songs auch auf der eigenen Webseite einbinden. Mal sehen, wie lange das Angebot bestehen bleibt. Tatsache ist allerdings, dass man inzwischen fast jedwede Musik legal und kostenlos via Internet beziehen kann.
OskarMaria, 05. Februar 2009.

Zum Seitenanfang