ChemBrothersKaum einer hätte Ed Simons und Tom Rowlands 1992 einen derartigen Erfolg zugetraut, als sie mit den Chemical Brothers eine der Grundlagen des BigBeats legten. Eigentlich hätte die Gruppe ja Dust Brothers heißen sollen, aber aufgrund rechtlicher Probleme hatte man sich dann doch zu den chemischen Brüdern umbenannt.

Mit dem Ziel, Acid House, Rock und HipHop zu vermischen zogen die beiden ins Studio und heraus kam der recht ansehnliche (und vor allem hörbare) Track Song to the Siren, ein Song der quer durch den Gemüsegarten Breakbeats, Indie-Vocals, ein paar Sirenen und ordentlich massiven Bass verband. Das merkwürdige und neuartige Ergebnis wurde dann rumgeschickt und fand einen DJ, der das Teil in allen seinen Sets verwendete - Andrew Weatherall. Dieser holte sich die beiden innovativen Jungs unter sein Newcomer-Label. So richtig durchgestartet sind die Chemicals aber erst 1994. Nach mehrfachen großen Erfolgen avancierten die beiden Tonkünstler zu den beliebtesten Remixern.

1995 war es dann soweit und die Chemical Brothers brachten - bereits unter diesem Namen - ihr Debut Album heraus, Exit Planet Dust. 275.000 Exemplare gingen allein in England über die Ladentheke, weltweit waren es über eine Million Silberscheiben. Leave Home und Life is Sweet hielten sich in den Top-20 der UK-Charts. Natürlich rief der Erfolg der Wahl-Chemiker auch Imitatoren auf den Plan, die sich allesamt etwas vom frisch gebackenen BigBeat-Kuchen abschneiden wollten. Damit begründeten die Chemical Brothers ohne es zu wissen eine völlig neue, eigene Musikrichtung, in der alles erlaubt war. Aus dieser Bewegung gingen auch Größen wie Fatboy Slim hervor.

Nach dem umwerfenden Erfolg des Debut-Albums war für die Brüder aber noch lange nicht Schluß. 1996 fand Loops of Fury in das Playstation-Game WipeOut 2097. 1997 machten sie wieder mit einem Album von sich reden, mit dem sie den Erfolg des Debuts noch toppen sollten - Dig your own Hole. Sagenhafte 500.000 Alben wurden allein in den USA verkauft, weltweit waren es diesmal mehr als zwei Millionen. Der Opener Block Rockin' Beats schaffte es als zweiter Track von den Chemical Brothers auf die Nummer eins der UK-SingleCharts. Eine riesige World-Tour folgte, die das Duo bis nach Tokyo führen sollte. Im Jahr darauf wurde es ruhiger um sie, "Back to the Roots" hieß die Devise. Die Brothers waren wieder mehr an den Decks als im Studio zu finden.

Das darauffolgende Album Surrender konnte die hohen Erwartungen der Fans nicht ganz erfüllen und der Zenith der beiden Soundkünstler schien bereits hinter ihnen zu liegen. Diesen (Vor-)Urteilen zum Trotz brachten die Chemicals mit dem im Januar 2002 erschienenen Album Come with us erneut eine Überraschung im positiven Sinne an den Mann. Das Album wirkt ausgereifter und vielseitiger als alle zuvor, es scheint als wären die wilden Brüder erwachsen geworden. Und so lassen sie den Mythos BigBeat weiterleben.

Diskographie