KingsOfConvenienceZwei nordische Charaktere, zwei Gitarren und zwei Mikrofone. Das ist alles, was man auf der Bühne erblickt, wenn man zu einem der kleinen Konzerte von Kings of Convenience erscheint. Mit ihren ruhigen, melancholischen Melodien und den fein abgestimmten Stimmen wurden die beiden von den Kritikern sofort in das New Acoustic Movement eingestuft und mit Vorzeigebands aus diesem Genre abgestempelt.

Dass die Herrscher aber auch anders können, zeigen sie mit dem zuletzt erschienenen Remix-Album. Aber alles der Reihe nach. Erlend Oye und Eirik Glambek sammelten ihre erste Erfahrung im Bereich des Songwritings in der recht lauten, nordischen Band Skog. Erlend beschließt aber - aufgrund des recht engen Musikhorizonts seiner Heimat Bergen - nach London zu gehen, um dort abermals auf Leute aus der ihm bekannten Szene zu treffen. Darum zieht es ihn auch immer mal wieder zurück zu seinen Wurzeln. Es folgen Bandaufnahmen, die den Weg von London nach Bergen überbrücken, Erlend und Eirik wagen sich an erste gemeinsame Kompositionen - die Distanz verhindert aber letztlich ein gemeinsames Projekt.

Erst als Eirik ebenfalls für sein Studium nach London kommt, beginnt auch die Geschichte der beiden Gitarristen unter dem Künstlernamen Kings of Convenience. Mit ihren ruhigen Stimmen und zwei akustischen Gitarren schaffen sie es, bei Source Records unter Vertrag genommen zu werden - die obligatorische EP lässt nicht lange auf sich warten. Hört man den Beiden in den Liedern zu, dann bemerkt man auch die Philosophie der Beiden, die in die Songs einfließt. Sie wollen Geschichten erzählen und dafür die richtige Atmosphäre schaffen. Das ist Geschmackssache, dass ihnen das gelingt hingegen nicht. Es ist einfach wunderbar, den beiden zuzuhören, wie sie teils ihre eigenen Erlebnisse präsentieren.

Nach dem technisch wie künstlerisch überzeugenden Album Quiet is the new loud erschien auch das weiter oben bereits erwähnte Remix-Album Versus. In diesem wird das Debut nochmal aufgearbeitet. Das Schöne daran ist, dass es sich dabei nicht um einen elektronischen Abklatsch handelt, sondern wirkliche Künstler am Werk waren. Es macht einfach Spaß, die schönen Lieder in komplett neuer Aufmachung wiederzuerkennen. Fast, als wenn man einen alten Freund wieder trifft, den man schon lange nicht mehr gesehen hat.

Diskographie: