Giant Sand
Hi Leute!
Treffende Worte habe ich bei WORT.LAUT gefunden:
""Kommerziell erfolgreich zu sein macht eher mehr Probleme, als dass es das Leben verbessert", erklärt Howe Gelb in einem in der taz erschienen Interview. "Man sollte in der Lage sein, Haken zu schlagen"; eine Einstellung, die ihm in nunmehr zwei Jahrzehnten Karriere Titel wie 'graue Eminenz des US-amerikanischen Gitarrenundergrounds' eingebracht hat.
Überhaupt werden dem Sänger, Gitarristen und Songwriter gerne Etiketten angehängt. 1980 gründet er in seiner Heimatstadt Tucson, Arizona mit Gitarrist Rainer Ptacek und Bassist Dave Seeger Giant Sandworms, die Mutter einer ganzen Reihe von Bands, die in den folgenden Jahren unter dem Begriff 'Desert Rock' oder 'Americana' bekannt werden sollen, darunter Naked Prey, Meat Puppets, Green On Red oder, zuletzt, Calexico - gitarrenlastige, verspielte Musik, die so etwas wie den Soundtrack zu Arizonas Wüstenlandschaft darstellen soll.
Gewiss mag man ab und zu das Zischen des Windes oder einer Klapperschlange hören, das Werk Gelbs ist jedoch so vielseitig, dass es schwer zu definieren ist - genauso wie bei Neil Young, der gerne als sein Vorbild genannt wird. Nach einigen glücklosen Aufnahmen löst Gelb 1984 seine erste Gruppe auf und gründet mit Giant Sand die Band, die mit ständig wechselnder Besetzung und vielen Gastmusikern zu seiner Hauptkreatur wird. Das angegrungte, countryeske Debut 'Valley of Rain' ist nur die erste einer wahren Flut von Veröffentlichungen; zusätzlich zur mal rockigen, mal groovigen, mal akustischen Bandtätigkeit enthüllt Gelb seine melancholische und reflektive Seite unter dem Pseudonym Blacky Ranchette.
1988 stößt der eklektische Schlagzeuger John Convertino zur Gruppe, 1991 der Bassist (und Multiinstrumentalist) Joey Burns; beide bilden mit Gelb bis heute die Basis von Giant Sand. Die Veröffentlichungen bleiben vielseitig; auf das back-to-the-roots Album "Center Of The Universe" (1992, mit Ex-Bangles-Gitarristin Vickie Peterson) folgt das schattige "Glum" (1994), das einem ersten Major-Vertrag das Leben kostet. Nach einer Best-Of und einer Liveplatte begeben sich Convertino und Burns zusammen auf eigene Pfade und gründen die Combo Calexico, während Gelb mit Robert Plant, Ex-Sänger von Led Zeppelin, ein Benefizalbum für seinen langjährigen Freund und Immer-Wieder-Bandmitglied Rainer Ptacek produziert, der 1997 an einem Gehirntumor stirbt. Das traurige Soloalbum "Hisser" (1998, kürzlich auch in Europa erschienen) entsteht aus dem Schmerz dieses Verlustes.
Im Jahre 2000 finden die drei wieder zusammen und nehmen mit "Chore Of Enchantment" die Platte auf, die bislang als Giant Sands reifste angesehen wird. Während Calexico parallel einen Erfolg erreicht, den Giant Sand bisher nicht mal aus der Ferne gesehen hat, nutzt Gelb die freie Zeit, um das Soloalbum "Confluence" aufzunehmen.
Zwischen verschiedenen Touren begeben sich die Bandmitglieder immer wieder ins Studio. So erscheint 2001 mit mit "Selections Circa 1990-2000" ein Rückblick, der mal mit, mal ohne Convertino und Burns im Vorfeld zu PJ Harveys Auftritten in Europa vorgestellt wird. Die Zusammenarbeit mit der englischen Musikerin setzt sich anschließend im Studio fort: Auf der eigenwilligen Coversammlung "Cover Magazine" (2002) ist sie auf "Johnny Hit And Run Pauline" zu hören, einer der Höhepunkte des Albums, das auch Neil Youngs "Out On The Weekend", Goldfrapps "Human" und Black Sabbaths "Iron Man" enthält. "
Stelle mal die folgenden Alben bei
soulseek im Ordner "FKGM" bereit:
Giant Sand
1994 Glum
1993 Purge And Slouch
1992 Center Of The Universe
1991 Ramp
1988 The Love Songs
Howe Gelb
1987 Dreaded Brown Recluse
Wer hat noch andere Scheiben?
Es grüßt
Heinz[IMG]