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Kings Of Convenience - Quiet Is The New Loud

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22 Jahre 1 Monat her #5159 von Merivel
beim Aufräumen auf mypaly gefunden:

myplay 74,9 MB

Lame 3.91 --alt-preset extreme





Als "die norwegische Antwort auf Simon & Garfunkel" werden sie gehandelt, diese "Könige der Zufriedenheit" aus Norwegen, Eric Glambek Boe und Erland Oye. Ob das nun konveniert oder nicht, ist womöglich eine Frage, die das Sänger/Songschreiber-Duo nicht interessiert. Der Titel ihres Albums verspricht jedenfalls genau das Richtige. So paradox seine Aussage "Ruhig ist das neue Laut" auch erscheinen mag, so zutreffend ist sie im übergeordneten Sinn.

Quiet Is The New Loud ist von einer so allgegenwärtigen Ruhe, Milde und Sanftheit erfüllt, dass man in diesem Rahmen schon fast von Hardcore zu sprechen bereit ist. Akustikgitarren, umsichtig eingebaute Streichersätze und Minimalperkussion, die Harmoniegesänge klingen häufig wie Stills & Nash ohne Crosby & Young, die pastellfarbenen Akkordfolgen ein wenig so, wie Elliott Smith oder Roddy Frame (ex-Aztec Camera) Burt Bachrach und die junge Joni Mitchell verstanden haben könnten.

Die Texte, definitiv anrührend und alles andere als aggressiv, entpuppen sich bei genauerer Betrachtung als durchaus explizit. Das "Toxic Girl" etwa: ein Mädchen, das sich selbst vergiftet, indem es sich zu vielen gibt, jeden Tag einen anderen küsst -- nichts anderes als die liebevolle, mitfühlende Beschreibung einer Schlampe und ihrer Seelenqualen. --Rolf Jäger



INTRO
Man trifft doch immer wieder auf Leute, die jede in sich gekehrte und ruhige Musik ablehnen, die Texte nicht mögen, nur weil sie von großen Enttäuschungen und kleinen Entmutigungen handeln. Musik habe stark und möglichst powerful zu sein, man müsse die Fäuste dazu ballen können, sonst tauge sie nichts. Arme Seelen. “Es ist gut, Musik zu machen, die man hört, wenn man traurig ist”, sagen Eric Glambek Boe und Erland Oye von der norwegischen Band Kings Of Convenience getreu dem Titel der Platte: “Quiet Is The New Loud” heißt, dass auch in der Ruhe Intensität liegt, dass ich nicht schreien kann, wenn sich mir - den Tränen nahe - der Hals zuschnürt. “Even though I’ll never need her, even though she’s only given me pain I’ll be on my knees to feed her and spend the day to make her smile again”, heißt es in dem wunderschönen Anfangstitel “Winning A Battle, Losing The War”. Zugegeben, die Platte fällt später ab und erreicht nicht mehr die Spannung ihrer ersten Hälfte, aber was will man mehr als ein schönes Album mit hervorragend eingespielten akustischen Gitarren, gelegentlich mit Schlagzeug, Klavier und Trompete angereichert. Und obendrein wärmen einem zwei zauberhafte Stimmen die fröstelnden Ohren. Produzent Ken Nelson hat alles so natürlich belassen wie eine im norwegischen Wald verborgene Blockhütte, aus deren Kamin duftender Rauch in den Sternenhimmel emporsteigt. Den oft angeführten Vergleich mit Simon & Garfunkel halte ich zwar für eine unbekümmert anmaßende Zuschreibung, aber ab und zu scheinen durchaus die Songwriterqualitäten eines Nick Drake oder die melancholische Stimmung von Love durch. Die größte Ähnlichkeit haben die Kings Of Convenience vielleicht mit Belle & Sebastian, klingen allerdings doch ein ganzes Stück zurückgenommener und auf das Wesentliche ihrer Musik beschränkt. “Quiet Is The New Loud” könnte die ideale Platte sein, um eventuell gerade abgeebbtem Liebeskummer mal wieder neuen Schub zu geben. /Stephan Ossenkopp www.intro.de

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19 Jahre 1 Monat her #17429 von miro
Kings of Convenience

Riot On An Empty Street



Titelverzeichnis:

1.Homesick
2.Misread
3.Cayman islands
4.Stay out for trouble
5.Know-how
6.Sorry or please
7.Love is no big truth
8.I'd rather dance with you
9.Live long
10.Surprise ice
11.Gold in the air of summer
12.The build - up
13.Keine Titelinformation (Data Track)

Rezensionen

Nachdem die Kings Of Convenience 2001 die Hörer zart besaiteter Gitarrenmusik mit ihrem Debütalbum Quiet Is The New Loud verzückten, begab sich Erlend Øye wegen einer inneren Unruhe auf Reisen. Zwischen vielen Orten und an seinem neuen Wohnsitz Berlin entstanden mit unterschiedlichen Musikern überwiegend elektronische Tracks. Nebenbei wurde der Sänger und Gitarrist noch zum Hobby-DJ und als Dokumente dieser Einzelgänge liegen die Alben DJ Kicks und Unrest vor.
Trotz all der vielen Reisen kam Øye immer wieder zurück in die norwegische Heimat nach Bergen. Zusammen mit dem Psychologiestudenten Erik Glambek Bøe, seinem Partner bei Kings Of Convenience, schrieb er Songs (zwei von ihnen stammen noch aus dem Jahr 1998), die seinen Solowerken diametral gegenüber stehen. Riot On An Empty Street ist ein Ort der Ruhe, in dem die Akustikgitarre den Ton angibt. Zarte Kontrabass-Zupfer, dezente Pianoeinsätze und nie zur Opulenz neigende Streicher verstärken die sehr emotionale Atmosphäre des Albums noch.

Ausnahmen bilden da nur ein paar Tracks: "I'd Rather Dance With You" verfügt über einen charmanten Pop-Appeal, und in den Liedern "The Build Up" und "Know How" bildet die kanadische Vokalistin Leslie Feist das Pendant zu den männlichen Gesangsparts. Warum das Album aber Riot On An Empty Street heißt, bleibt rätselhaft. Von Krawallen ist nämlich rein gar nichts zu hören, hier herrscht seliger Frieden. --Sven Niechziol

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Meiner Meinung übertrifft dieses Popmusik-Album das erste von ihnen um Längen, vorausgesetzt man mag Musik wie die zum Beispiel von Simon & Garfunkel, an die sie schon an einigen Stellen erinnern und trotzdem ihren ureigenen etwas leiseren Stil immer behalten.

Meiner Meinung nach ist es einer der besten und kreativsten Alben von 2004 - ciao miro :D

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