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[up] M. Hederos & M. Hellberg - Together In The Darkness

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21 Jahre 10 Monate her #9761 von Heinz
Hi Leute,

und noch eine Sonntagsscheibe:




Der Stern schreibt:



"So mancher wähnte den Winter schon auf der Zielgeraden, da kommt auf einmal diese Platte um die Ecke und bringt mit einem Schlag Kälte und Finsternis zurück. Verantwortlich für diesen Stimmungsumschwung sind zwei Schweden: Martin Hederos (Soundtrack Of Our Lives) und Matthias Hellberg (Ex-»Hellacopters«). Im vergangenen Jahr haben die beiden ihr Debüt veröffentlicht und in Schweden für mächtig Furore gesorgt.

Kein Hoffnungsschimmer, nirgends
Das neue Album, »Together in the Darkness«, soll nach Aussagen der Künstler hoffnungsfroher und heller sein als der Vorgänger. Die Platte klingt jedoch alles andere als hell und hoffnungsfroh: Sie beginnt verhalten, mit einem Klavier, das eine monotone, aus zwei Tönen bestehende Melodie spielt. Dann setzt eine unendlich traurige Stimme ein: »Darkness is here«. Kurz darauf gesellen sich Bläser hinzu, die den Sänger auf seinem schweren Weg begleiten.

Weiter geht die Reise mit einem Neil Young-Cover. Schon im dritten Song macht sich Sprachlosigkeit breit: »What can I say? She's walking away«. Neben Klavier und Gesang tritt hier noch eine singende Säge hinzu, die im Hintergrund dahinschwirrt und die existenzielle Frage des Songs untertreicht: »How can we hang on to a dream?«

Und der Sänger ist wirklich nicht zu beneiden: »No sun will shine in my day today ... Darkness has covered my life and has changed my day into night«. Da ist es schon absehbar, dass die Platte spaßfrei endet: Mit »No Fun«, einem Lied der legendären Stooges. »No Fun to hang around, feeling that same old way«.

Nach diesen elf Titeln ist der Hörer erschöpft, mitgenommen von den Seelenqualen, die er an der Seite des Duos durchlebt hat. Gerade durch die spärliche Instrumentation (über weite Strecken begleitet nur das Klavier) wirkt der Gesang umso intensiver. Die Platte vereinigt Coverversionen mit eigenen Kompositionen. Doch interessanterweise hört man keinen Bruch. Hederos und Hellberg machen sich die fremden Stücke so stark zu eigen, färben sie so stark mit der Düsternis ihres skandinavischen Winters ein, dass sie von den Eigenkompositionen gar nicht mehr zu unterscheiden sind.

Und genau darin liegt die Stärke der Platte: in ihrer Homogenität. Der Hörer kann eintauchen in die Musik, ihre Tiefen erkunden. Der Vorwurf, eine solche Platte verlängere nur den Winter und verbreite beim Hörer schlechte Laune, geht ins Leere. Man könnte ihn entgegengesetzt wenden: Wer sich davon nicht berühren lässt, für den wird es wohl nie Sommer.

Carsten Heidböhmer"

Liegt auch geshared auf soulseek!

Es grüßt

Heinz

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21 Jahre 6 Tage her #15116 von Heinz
Frisch gerippt: Das Erstlingswerk aus dem Jahre 2000 jetzt wiederveröffentlicht:

M.Hederos M.Hellberg - Hederos & Hellberg - 2000


Aus der Amazon.de-Redaktion
Der nationale Erstling aus dem Jahr 2000 des schwedischen Duos um Poesie und Piano, europaweit wiederveröffentlicht, streichelt die Seele so behutsam wie eindringlich. Acht Cover-Versionen -- von Velvet Underground über Tom Waits zu Bob Dylan -- erwachen durch den schnodderig klagenden Gesang Mattias Hellbergs und das schlichte, doch kraftvolle Pianospiel von Martin Hederos zu neuer Form. Dabei verändern die beiden niemals die Basis der einzelnen Songs, sondern durchleben jedes Stück persönlich aus ihrer höchsteigenen Sicht tief unter dem Kneipentisch.

Die beachtliche Empathie, welche die zwei Schweden gegenüber Lou Reed, Randy Newman und Kollegen an den Tag legen, lässt sich jenseits jeglicher Beschreibungsmöglichkeit nur erhören. Nicht einmal das kleinste Augenzwinkern ist dem Album anzumerken, Hederos und Hellberg meinen es bitterernst. Schön ist es trotzdem. Kerze in den Kamin stellen, Cognacflasche köpfen, Licht ausmachen. --Felix von Vietsch

Kulturnews
Diese Musik wurde offenkundig mit geschlossenen Augen gespielt. Genauso sollte man sie auch hören. Und sich nicht bewegen dabei. Im Sessel sitzen. Höchstens mal an der Zigarette ziehen, am Scotch nippen - beides geht gut mit geschlossenen Augen. Das schwedische Duo versenkt sich mithilfe eines depressiven Klaviers und einer zerschossenen Stimme so tief und innig in seine Lieblingssongs, dass man ganz und gar mitmuss. Lou Reeds "Pale Blue Eyes" als offene Wunde, Dylans "You're a big Girl now" als nach innen gestülpter Sehnsuchtsseufzer: Das ist Emo-Hardcore, eine Reise ins schwarze Loch des Pop. Es tut weh, und es tröstet. Dieses Album entstand übrigens schon ein Jahr vor "Together in the Darkness", das 2002 in Deutschland veröffentlicht wurde. Es klingt aber genauso. Meint: genauso gut. (mw)


Augen zu und los ...


Heinz / [fkgm] heinz :slsk:

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